Leverkusen "Merkwürdige" Wahl des CDU-Landtagskandidaten Rüdiger Scholz

Leverkusen · Rüdiger Scholz (58) oder Ulrich Wokulat (40) als Landtagskandidat, das war am Freitag für die CDU Leverkusen die Frage. Realschullehrer oder Beamter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Schlebuscher oder Rheindorfer? Gewählt wurde Rüdiger Scholz mit 102 von 131 möglichen Stimmen, Gegenkandidat Wokulat kam auf 22 Ja-Stimmen.

 Links: CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz wurde mit großer Mehrheit zum CDU-Kandidaten für die NRW-Landtagswahl im Mai 2017 gewählt. Es gratuliert Hans-Peter Meyer.

Links: CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz wurde mit großer Mehrheit zum CDU-Kandidaten für die NRW-Landtagswahl im Mai 2017 gewählt. Es gratuliert Hans-Peter Meyer.

Foto: Miserius

"Merkwürdig war", sagte Versammlungsleiter Frank Schönberger, dass 132 Stimmzettel in der Wahlurne lagen, obwohl es nur 131 registrierte stimmberechtigte CDU-Mitglieder im Saal der Stadthalle Bergisch Neukirchen gab. Jurist Schönberger schlug deshalb vor, dass die Wahl trotzdem gültig sei, wenn Wokulat das Ergebnis und damit den Sieg von Scholz anerkenne. Dies tat der unterlegene Wokulat denn auch. Die Landtagswahl ist im Mai 2017.

"Ich will mehr Menschlichkeit in die Politik zurückbringen", hatte Wokulat zuvor auf der Wahlkreis-Mitgliederversammlung der CDU Leverkusen gesagt. Ein wichtiges Anliegen sei, allen Menschen Chancen zu ermöglichen, ob sie gesund, krank oder behindert seien. Der ehemalige Ratsherr hat zehn Jahre kommunalpolitische Erfahrung. Deshalb kennt Wokulat auch die finanzpolitischen Probleme einer Kommune aus eigener Erfahrung. Das Land müsse mehr für die Städte und Gemeinden tun, forderte Wokulat. Derzeit arbeitet er als "Entscheider" beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Dortmund, ab 1. Juli wechselt der Schlebuscher nach Hagen in den höheren Dienst bei der Landesfinanzverwaltung.

Der Rheindorfer Rüdiger Scholz schaltete noch auf der Versammlung gleich in den Wahlkampfmodus: "Leverkusen war in den vergangenen Jahren im Landtag schwach vertreten", kritisierte Scholz. Das lässt sich besser machen. Vor allem das Thema innere Sicherheit, also speziell der Bereich Polizei, will der CDU-Ratsherr bearbeiten. Es sei doch eine Unmöglichkeit, dass Leverkusen als eine der wenigen kreisfreien Städte ohne eigenes Polizeipräsidiums da steht, sagte er unserer Redaktion. In diesem Punkt hat sich SPD-Landtagsabgeordnete Eva Lux nach Meinung von Scholz zu wenig eingesetzt. Überhaupt habe sie zu wenig für Leverkusen getan. Die Besuche der Bundes-Verkehrsminister zum Projekt "A1-Rheinbrücke" habe Bundestagsabgeordneter Helmut Nowak organisiert. Die CDU habe also dafür gesorgt, dass der Wissensstand über die A1 in Berlin verankert sei. Scholz hofft, dass ab 2017 wieder eine CDU geführte Landesregierung das Sagen in Düsseldorf haben wird.

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