Leverkusen Mieterverein: wieder Knatsch

Leverkusen · Der alte Vorstand moniert das Verfahren der Vorstandsneuwahlen im November. Einige Neuvorstandsmiglieder sollen sich nicht satzungsgemäß beworben haben. Der Streit könnte sogar zur Klage vor dem Amtsgericht führen.

Der Zwist im Mieterverein Leverkusen nimmt kein Ende. Statt dass nach den turbulenten Vorstandsneuwahlen im November Ruhe eingekehrt ist, kehrte nach RP-Infomationen bisher nur eines ein: die Drohung einer eine Anfechtungs- und Feststellungsklage beim Amtsgericht Leverkusen.

Der neue Streit entbrennt wieder — oder immer noch — an den Vorstandswahlen. Demnach soll die Wahl — ausgenommen ist die Kürung des ersten Vorsitzenden Walter Goch — satzungswidrig sein, heißt es laut RP-Informationen aus dem alten Vorstand. Denn die Bewerber um Vorstandsposten hätten sich vor der Wahl schriftlich für die Ämter bewerben müssen, dies ist nur in einem Fall geschehen. In dem von Kassierer Jürgen Kiel, der die Bewerbungsvorschrift eingehalten hat, wie er der RP auf Nachfrage bestätigte, seinerseits aber beklagte, er hätte bisher von der Geschäftsführung noch keine Einsicht in die Finanzvorgänge des vereins erhalten, über die er auf der nächsten Versammlung den mitgliedern berichten müsste.

Der zweite Vorsitzende hätte gar nicht gewählt werden dürfen, weil er nicht — wie von der Satzung bestimmt — seit mindestens vier Jahren Mitglied ist, sondern erst 2009 dem Verein beitrat.

Aus dem Kreis des alten Vorstands kam Mitte Dezember schriftliche Gegenwehr gegen die Wahlen. Es folgte ein zweites Schreiben, in dem von besagter Anfechtungs- und Feststellungsklage die Rede ist. Der Mieterverein-Vorstand berief daraufhin Anfang der Woche eine Vorstandssitzung ein. Seitdem leitet Walter Goch als Notvorstand mit Geschäftsführer Volker Zijaja den Verein. "Es ist alles unter Kontrolle", versicherte Zijaja gestern besänftigend. "Walter Goch und ich sind ein gutes Team." Gleichwohl räumte er ein: "Es gibt Monierungen des Wahlverfahrens von Seiten des alten Vorstandes." Nachsatz: "Das ist nur ein Nachrülpser der Vorstandswahlen."

Dieser "Nachrülpser könnte aber richtig für Ärger sorgen, denn Volker Zijaja berichtete am Telefon gestern davon, dass er eine Klage aus den Reihen des alten Vorstandes zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen könne. Der Geschäftsführer betonte ausdrücklich: "Es ist nicht Klose, unser ehemaliger Vorstandsvorsitender, von dem das Ganze kommt. Das geht von einem anderen Mitglied des alten Vorstandes aus, das sich in seiner Ehre wohl verletzt fühlt."

Verletzt könnten sich auch die übrigen nur erst einmal durch den Notvorstand von ihrem Ehrenamt freigestellten Vorstandsmitgleider fühlen. Dem Vernehmen nach sollen sie bisher für die drei Monate zwischen Wahl und Einrichtung des Notvorstand im Amt noch keine Funktionsgelder bekommen haben und auf Geschäftsführer Zijaja deshalb nicht gut zu sprechen.

Dem Knatsch Einhalt gebieten soll am 11. März eine neue Mitgliederversammlung des Mietververeins— mit ordnungsgemäßen Neuwahlen.

(RP)
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