Leverkusen Mister Rosenmontag Luxem leitet seinen 25. Zug

Leverkusen · Manfred Luxem, Zugleiter des Opladener Karnvalumzuges, feiert Jubiläum: Der kommende Rosenmontagszug ist sein 25. Werk. Und wie wird dafür das Wetter? "Dieses Mal gibt es keine Absage", sagt Luxem.

Ein Jeck mit ernster Arbeit: Manfred Luxem bereitet ehrenamtlich den Rosenmontagszug Opladen vor: "Da geht eine Menge Freizeit drauf."

Ein Jeck mit ernster Arbeit: Manfred Luxem bereitet ehrenamtlich den Rosenmontagszug Opladen vor: "Da geht eine Menge Freizeit drauf."

Foto: Uwe Miserius

Der Ausfall des Rosenmontagzuges 2016 steckt den Opladener Jecken noch in den Knochen. Deshalb war der Schreck schon groß, als die Wetterleute Sturm mit orkanartigen Böen für Weiberfastnacht ankündigten. "Wetter ist immer", sagt Zugleiter Luxem dazu nur. Ihn bringt so leicht nichts mehr aus der Ruhe. Seit Jahrzehnten ist er im Straßenkarneval dabei. Früher auch als Tanzoffizier bei Minusgraden, heute für den Festausschuss Leverkusener Karneval (FLK) als verantwortlicher Leiter des Rosenmontagszuges. Es gab in den zurückliegenden 25 Jahren mehrere Zugabsagen wegen Sturm, es gab Schnee-Umzüge, defekte Karnevalswagen, die vom Zugweg geborgen werden mussten. Aber die meisten Umzüge liefen störungsfrei "und waren sehr schön", sagt der Jubilar.

 Das für den Rosenmontag lautet "Blühendes Opladen".

Das für den Rosenmontag lautet "Blühendes Opladen".

Foto: UM (Archiv)

Die Zugleitung hat sich zu einem immer ernsteren Job entwickelt. Rund um das närrische Treiben auf den Opladener Straßen muss Luxem mit seinen Helfern viele "Zäune" aufstellen. Der Festausschuss hat für die Absicherung des Zugweges 55 Kräfte von einem Security-Unternehmen angeheuert. Dazu kommen die städtischen Einsatzkräfte, die Polizeibeamten, die Sanitätsdienste, THW-Helfer und die "Radwachen" an den Wagen der Zugteilnehmer. Für einen Gesellschaftswagen und den Zugwagen sind immer acht "Wagenengel" plus ein Springer nötig, um unachtsame Jecken vor Unfällen etwa mit den vergleichsweise riesigen Traktorreifen zu bewahren. Nicht nur Kinder begeben sich bei der Jagd nach Wurfmaterial schnell in Gefahr, auch überraschend viele Senioren holen sich gerne noch in letzter Sekunde, bevor die Reifen alles zermalmen, Kamelle oder Pralinenschachteln von der Fahrbahn.

Die Zugwagenfahrer müssen nüchtern sein. Eigentlich logisch, aber auch Realität? "Die Fahrer sind heute derart vernünftig, dass sie das auch beherzigen. Da geht keiner ein Risiko ein", sagt Luxem. Vor ein paar Jahren liefen Polizisten mit ihm trotzdem durch die Wagenreihen und baten die Fahrer zum Alko-Test.

Zugleiter Luxem verzichtet auf einen rollenden Untersatz: "Ich gehe zu Fuß an der Spitze des Rosenmontagzuges, da bekomme ich viel mehr mit als hoch oben auf dem Wagen." Am Montag wird er das als Jubilar besonders genießen. "Mit dem Zoch 2018 höre ich definitiv auf", betont er im RP-Gespräch. Die Opladener Karnevalsgesellschaften haben das Vorschlagsrecht für seinen Nachfolger. Das wissen sie seit über einem Jahr. Ein Kandidat ist noch nicht benannt.

Irgendwie verständlich. Die Zugleiteraufgabe ist kein Repräsentationsjob, "in den Vorbereitungen steckt viel Arbeit, da geht eine Menge Freizeit drauf", berichtet Luxem. Er startet schon im Sommer mit der Verpflichtung der Musikkapellen.

Ab November wird es dann intensiver. Die Karnevalsgesellschaften werden vom Zugleiter meist persönlich über die Zuganmeldevor-aussetzungen und gegebenenfalls über neue Anforderungen und Vorschriften informiert. Ebenso die freien Gruppen. "Vor 25 Jahren habe ich das alles noch auf der Schreibmaschine aufs Papier gekloppt", erinnert Luxem. Bis Mitte Januar sollen eigentlich alle Anmeldeformulare für die Zugteilnahme eingetroffen sein: "Das klappt so gut wie nie." Einige trödeln immer hinterher. "Rosenmontag kommt wie Weihnachten jedes Jahr so überraschend." Karneval wird eben von ehrenamtlichen Jecken gestaltet.

Und wie koordiniert der Zugleiter die Reihenfolge der Gruppen im Zug? "Wir haben das vor ein paar Jahren mit den Gesellschaften festgelegt." Die älteste KG, also die Altstadtfunken, geht immer an der Spitze. Das mache auch Sinn, weil die Altstädter auch das Reitercorps stellen. "Die Pferde sollten nicht so lange warten müssen", sagt Luxem.

Von unserer Redaktion auch: "Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum , Manfred Luxem."

(RP)
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