Leverkusen Mit 80 Jahren eine neue Maltechnik

Leverkusen · Helmut Hungerberg zeigt im Künstlerbunker seine neue Malerseite.

 Helmut Hungerberg mit neuen Bildern, die der 80-Jährige jetzt in einer für ihn neuen Technik im Künstlerbunker präsentiert.

Helmut Hungerberg mit neuen Bildern, die der 80-Jährige jetzt in einer für ihn neuen Technik im Künstlerbunker präsentiert.

Foto: Uwe Miserius

Die Farben sind überwiegend dunkel, die Formen und Schattierungen klar und übersichtlich. Rund 40 Werke, die der Künstler Helmut Hungerberg (80) aktuell präsentiert, sprechen eine deutliche, aufgeräumte Sprache. Das war in der Vergangenheit nicht immer so ganz deutlich. "Wenn man 50 Jahre arbeitet, wird man immer klarer", sagt der Mann, der sich Zeit seines Lebens schon von Berufs wegen mit Malerei beschäftigte.

Er lebte fünf Jahre in Istanbul und war dort als Experte für freie und angewandte Malerei an der Universität sowie als Mitglied des nationalen türkischen Bildungsrates unter Vertrag. Er unterrichtete an der Bergischen Universität in Wuppertal und Grundlagen der Malerei an der Uni Köln. Hungerberg ist bis heute Mitglied des Bildungswerkes der Erzdiözese Köln. "Ich bin Gestalter", sagt der Leverkusener über sich. Entwurf und Komposition sind die großen Themen, um die sich bei dem 80-Jährigen alles dreht. Hungerberg spielt Gegensätze aus und bringt sie zusammen. Das gilt nicht zuletzt für die Seiten aus einem alten Lexikon, die er als Untergrund benutzt hat. Einen deutlichen Bruch markiert einzig und allein die Serie rund um den Kölner Dom. "Ich liebe Köln", erklärt der Künstler dazu. Die ausgestellten Exponate sind zu 80 Prozent in den vergangenen drei Jahren entstanden. Darunter gibt es einige großformatige Ölbilder, aber überwiegend Zeichnungen mit Aquarellstiften. So neu wie die Bilder ist auch seine angewendete Technik. "Ich zeichne erstmal wild drauf los, füge Formen und Figuren aufeinander und kratze dann alles mit der Rasierklinge wieder weg", beschreibt er sein Schaffen.

Am Ende finde er stets "jede Menge Neues", über das er immer wieder staune. Doch je einfacher und je weniger Formen er nutze, desto schwieriger werde die Arbeit. Erst wenn die achte oder neunte Version des Bildes fertig sei, gebe er sich zufrieden. Das Gesamtwerk dokumentiere speziell seine neue, persönliche Freiheit. "Es ist ein tolles Gefühl", schildert Hungerberg, "weil ich nicht länger Rücksicht auf Kritik nehmen muss."

Öffnungszeiten Vernissage am Sonntag, 18. Oktober, ab 11.30 Uhr, Künstlerbunker Karlstraße eingeladen. Die Ausstellung ist bis einschließlich 7. November zu sehen.

(gkf)
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