Leverkusen Mit Spachtel und Pinsel für neue Bayer-Kita

Leverkusen · Ausgestattet mit Schutzkleidung und Arbeitshandschuhen begannen gestern zahlreiche Betriebsräte der Industriegewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie (BCE) ihr symbolisches Werk.

 Unter Leitung von Maler Dirk Odentahl schaben Sandra Hoeppner, Maria-Agnes Kratz und Peter Kamphasu die alte Tapete ab

Unter Leitung von Maler Dirk Odentahl schaben Sandra Hoeppner, Maria-Agnes Kratz und Peter Kamphasu die alte Tapete ab

Foto: Uwe Miserius

Was auf der einen Seite als Werbeaktion gedacht war, hatte auf der anderen Seite einen ernsten Hintergrund. Denn die Bayer AG hat sich auf deren Initiative dazu entschlossen, die einstige Kindertagesstätte am Kurtekottenweg 10 zu sanieren. Das Gebäude soll - sofern alles nach Plan läuft - neben der 2016 bezogenen "Löwenburg" als zusätzliche Betreuungseinrichtung im Herbst des Jahres wieder eröffnet werden. Platz ist dann für 50 Leverkusener Kinder zwischen sechs Monaten bis zum Schulalter, deren Eltern bei Bayer, dem Tochterunternehmen Covestro oder operativen Teilkonzernen wie Currenta beschäftigt sind. Die Kosten betragen voraussichtlich 900.000 Euro.

"Das Gebäude stammt aus den 1960er Jahren und hat sehr hohen Sanierungsbedarf", erläuterte Thomas Panitz, Bauingenieur und Projektleiter der Bayer Real Estate. Der Grundriss werde verändert, Boden, Wände und Dach erneuert. Die Außenfläche bekommt neuen Rasen und weitere Spielgeräte.

Bei einer Umfrage im Rahmen der Kampagne "Gutes Arbeiten bei Bayer" sei der gestiegene Bedarf deutlich geworden, erläuterten Heike Hausfeld, Vorsitzende des Leverkusener Betriebsrates und Oliver Zühlke, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Bayer AG, die Gründe zur Kita-Reaktivierung. Beide führen das sowohl auf gestiegene Geburtenraten zurück als auch auf Versorgungslücken in den Kommunen. Erschwerend käme hinzu, dass dringend weitere Kita-Plätze zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf erforderlich seien. "Viele Frauen arbeiten weiter, obwohl sie Kinder haben", kommentierte Hausfeld. "Es ist sinnvoll, einen Fuß im Beruf zu halten." Man könne durchaus von einer Trendwende sprechen, die zeige, dass sich Arbeitgeber intensiver um Arbeitnehmer bemühten. Zühlke: "Frauen decken den Bedarf nach Fachkräften ab - heute und morgen."

Aktuell verzeichnet Myriam Brombach, Leiterin der Familienbetreuung bei Bayer Business-Services BBS, 155 Anträge zur Neuaufnahme. In bislang vier Kitas werden 235 Kinder betreut. Sobald die fünfte Kita eröffnet ist - auch dort übernimmt das Deutsche Roten Kreuz (DRK) die Trägerschaft - werde die aktuelle Nachfrage gerade so gedeckt. Eine Unterversorgung sei nicht zu befürchten, so Zühlke, da erfahrungsgemäß viele Eltern ihre Kinder bei mehr als einer Kita anmeldeten. Voraussichtlich 13 Erzieherinnen werden an der neuen Adressen zusätzlich benötigt, die sich bereits jetzt beim DRK-Kreisverband bewerben könnten.

(RP)
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