Leverkusen Modetrends: Schwarzweiß, Botanik und Spitze

Leverkusen · Die Opladener Schneiderin Petra Brodhag weiß, was modisch angesagt ist. Im Video zeigt sie ihre Trends.

Leverkusen: Modetrends: Schwarzweiß, Botanik und Spitze
Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wer zu Ostern einen Auftritt wie aus dem Ei gepellt aufs Parkett legen will, braucht sich nicht so bunt zu kleiden wie die Eier in den Nestern. "Schwarzweiß ist superaktuell - in großen Mustern und dramatisch", sagt Petra Brodhag. Sie ist Schneiderin und Bekleidungsingenieurin und hat seit fünf Jahren in der Opladener Fußgängerzone eine Schneiderschule.

Doch auch für farbenfrohe Menschen gibt es modische Möglichkeiten. "Blockstreifen sind ebenfalls in - unregelmäßig und regelmäßig, mit Weiß oder allen möglichen Farben kombiniert", berichtet Brodhag. Außerdem botanische Muster. "Also viele Gräser, viel Grün und Dschungelmotive." Weitere Trends: Tierdrucke ("Animal-Prints") und Spitze in allen Varianten. "Am liebsten in Brüchen, zum Beispiel ganz sportlich, kombiniert mit Spitze", sagt sie.

Jede Woche kommen etwa 50 Nähschüler zu der zweifachen Mutter. Die Hälfte davon ist erwachsen. Im ersten Stock an der Kölner Straße lernen sie, wie man einen Schnitt ausradelt, Nadeln richtig steckt und eine Nähmaschine bedient. "Die Leute sollen mit einem Lächeln kommen und mit einem noch größeren Lächeln gehen", sagt die gebürtige Osnabrückerin, die zuvor in Köln und Bangkok gelebt hat. Motivation sei das A und O. "Bei meinem Job ist viel Psychologie dabei."

Vorteil ihrer Kunden: "Sie kommen alle freiwillig." Das sei eine gute Voraussetzung. "Meine älteste Schülerin ist 82 Jahre alt." Sie genieße die Gruppe und die Gespräche mit anderen Schülern. "Es werden Schnitte und Ideen ausgetauscht", erzählt Brodhag.

Am meisten gefragt seien Kleidungsstücke. "Nur ein paar Jugendliche bevorzugen es, Dinge zu nähen, die an einem Nachmittag fertig werden, zum Beispiel Roggenkissen, kleine Taschen oder Sorgenfresser." Von einem Jungen stamme die Idee des "Nadelfriedhofs", der an einer Wand hängt: ein viereckiges Stück blauer Stoff, in dem Nadeln stecken. "Er meinte, wir könnten kaputte Nadeln doch nicht einfach wegwerfen."

Wie lange das Anfertigen eines Werks dauere, sei unterschiedlich. "Manche Leute nähen sehr gerne lässig. Denen ist nicht wichtig, ob die Nähte gerade sind", berichtet die Schneiderin. "Andere sind ganz pingelig und machen eine Naht auch mal wieder auf."

Für die Bekleidungsingenieurin selbst waren die jüngsten Herausforderungen neue Karnevals-Uniformen für fünf Altstadtfunken. "Ich musste zeitnah fünf Sets aus Uniformjacke, Cape und Weste nähen", erzählt die Wahl-Opladenerin. Auch die Ausstattung einer achtköpfigen Frauen-Tanzformation sei aufwendig gewesen. "Ich mache ja alles alleine. Aber man muss sich auch etwas trauen."

Als Kleidungsstück für Einsteiger empfiehlt Brodhag ein Raglan-T-Shirt. "Raglan ist immer noch in, und man muss nur vier Teile zusammennähen."

Etwa alle zwei Wochen bietet sie in ihrer Schneiderschule auch ein Nähcafé an. Die Teilnahme nach Anmeldung (Telefon 02171 3669597) kostet 30 Euro.

Ein Video gibt es im Internet unter www.rp-online.de/leverkusen.

(sug)
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