Leverkusen Mordkommission observiert Steinbüchel

Leverkusen · Ein großes Polizeiaufgebot hat in Steinbüchel für große Aufregung gesorgt. Die Mordkommission observierte das Gebiet rund um den Tatort der Schießerei vom Sonntag. Eine Wohnung wurde ausgeräumt.

 Streifenwagen sorgten am Dienstag nicht nur in der Käthe-Kollwitz-Straße für einige Aufregung.

Streifenwagen sorgten am Dienstag nicht nur in der Käthe-Kollwitz-Straße für einige Aufregung.

Foto: Heinz-Friedrich Hoffmann

Für Aufregung sorgte am Dienstag ein Polizeieinsatz in Steinbüchel in der Nähe des Tatortes, wo Sonntagnacht ein 25-Jähriger durch zwei Schüsse lebensbedrohlich verletzt wurde. Eine Anwohnerin aus der Käthe-Kollwitz-Straße konnte am Dienstag den ganzen Tag über von ihrer Wohnung aus sehen, dass ein Polizeikommando, teilweise in Schutzanzügen, teilweise auch in Zivil, das Wohngebiet observierte. Auch sei in einem Nachbarhaus die gesamte Inneneinrichtung aus einer Wohnung über den Balkon in einen Container geworfen worden. Dabei sei aber auch von einer Räumungsklage die Rede gewesen.

"Wir haben die Polizeibeamten gefragt, was sie da machen. Sie haben gesagt, wir dürfen fragen, aber keine Antworten erhoffen. Dann haben sie uns aber doch gesagt, dass die Durchsuchung mit der Schießerei vom Wochenende zu tun hat", berichtet die Anwohnerin. Drei Polizeitransporter hatten am Morgen in Steinbüchel in der Nähe des Tatortes und des Wohnhauses gestanden, in dem der 31-jährige Beschuldigte festgenommen worden war. Die Anwohnerin bestätigte, dass der Polizeieinsatz für große Aufregung in ihrem Wohngebiet gesorgt habe. Die Polizei hatte auch an Türen geklingelt und Anwohner befragt. Die Pressestelle der Polizei Köln wollte zu diesem Einsatz ihrer Mordkommission nichts sagen.

Bei dem am Sonntag festgenommenen 31-jährigen Leverkusener, dem die Staatsanwaltschaft einen zweifachen Tötungsversuch in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorwirft, soll bereits vor einem Monat eine Wohnungsdurchsuchung durch die Polizei stattgefunden haben. Der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer befragte dazu am Dienstag die Mordkommission, die jetzt in Steinbüchel ermittelt. Die könne aber bislang keinen Zusammenhang mit dem Tötungsversuch vom Oulu-See herstellen. Dort war, ebenalls in Steinbüchel, in der Nacht auf den 17. Juni ein 24-jähriger mit einem Messer und einer Schusswaffe lebensgefährlich verletzt worden. Die Mordkomission, die damals eingesetzt wurde, tappt aber weiter im Dunklen.

Durchgesickert ist mittlerweile, dass der 31-Jährige aus Steinbüchel seinen 25-jährigen Kontrahenten bei einem Streit Sonntagnacht gegen 1.50 Uhr mit zwei Schüssen in den Bauch getroffen haben soll. Einer der Schüsse soll das Opfer nur einen Zentimeter neben der Bauch-Aorta getroffen haben. Bei einem Treffer in die Aorta hätte der 25-Jährige auf der Stelle verbluten können.

Zu den Verletzungen von Opfern mache die Staatsanwaltschaft aber generell keine Angaben, sagte Bremer am Dienstag. Er bestätigte immerhin erneut, dass der 25-jährige Schussverletzte mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr schwebt.

Bremer berichtete, der Beschuldigte sei nach der Vorführung vor dem Leverkusener Haftrichter am Dienstag erwartungsgemäß in eine Justizvollzugsanstalt überstellt worden. Übrigens soll die Siedlung rund um den Tat- und Festnahmeort als eine nahezu soziale Randlage gelten.

(RP)
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