Leverkusen Mutter vor Gericht - 18 Diebstähle in Pflegeheimen

Leverkusen · Sie hat blond gefärbte kurze Haare, gebräunte Haut und trägt eine hellblaue Bluse und eine dunkelblaue Jeans. Die 36-Jährige lächelt und begrüßt freundlich die Anwesenden im Gerichtssaal. Dabei ist der Angeklagten wohl nicht zum Lächeln zu Mute.

Seit knapp einem halben Jahr sitzt die Mutter von zwei Kindern (12 und 15 Jahre) in der Justizvollzugsanstalt. Der Vorwurf: Sie soll für über 18 Diebstähle in Pflege- und Seniorenheimen sowie an Schulen rund um Leverkusen verantwortlich sein.

Zusätzlich soll die gelernte Friseurin in acht Fällen ohne Führerschein und mit gefälschten Nummernschildern gefahren sein. Dabei verursachte sie sogar einen Auffahrunfall (Schaden in Höhe von 2500 Euro) und flüchtete vom Tatort. Bei all den Taten dauerte es mehr als eine halbe Stunde, bis die Anklageschrift von der Staatsanwaltschaft vorgelesen wurde. Dabei verzog die Angeklagte keine Miene. Neben zahlreichen Diebstählen von Portemonnaies von Senioren kamen auch noch Einbrüche und Diebstähle in Schulen und Restaurants hinzu.

In einer Schule verschaffte sie sich Zutritt in eine Klasse ein, brach den Wandschrank auf und entwendete 25 Euro. Im Diakoniewerk Pilgerheim Weltersbach in Leichlingen brach sie am 10. Juli 2016 am frühen Abend neun Spinde im Erdgeschoss auf und stahl aus einem dort entwendeten Geldbeutel 50 Euro. Auch ein Blumengeschäft wurde zum Tatort. Als die Kassiererin sich kurz entfernte, betätigte sie den Notschalter der Kasse und entwendete erneut eine Summe in Höhe von 50 Euro. Insgesamt war dies wohl viel Aufwand für eher kleine Beträge, die aber vielen älteren Menschen Stress und Ärger bereiteten.

Nach Verlesung der Anklageschrift beantragte der Verteidiger, die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortzuführen. Richter Adam stimmte zu, so dass das Urteil nicht öffentlich bekanntgegeben wurde. Die Einbruchserie endete allerdings, nachdem die Angeklagte verhaftet wurde.

Diebstahl in Pflegeheimen sind keine Seltenheit. Immer wieder warnt die Polizei vor Langfingern. Sie rät dazu, Wertgegenstände und Bargeld in einem Tresor zu verwahren. Wertvolle Schmuckstücke und Gegenstände sollten zusätzlich fotografiert werden.

(hawk)
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