Keller-Einbrüche in Leverkusen Mysteriöse Einbruch-Serie: Diebe verschwinden ohne Beute

Leverkusen · Wieder wurden im Opladener Zentrum 30 Keller aufgebrochen, wieder nahmen die Täter keine Beute mit. Die Polizei ruft Bürger zur Hilfe auf.

 Der Bauverein Opladen hat einige Gebäude, wie hier an der Herzogstraße, seit einigen Wochen mit Videoüberwachung zusätzlich gesichert.

Der Bauverein Opladen hat einige Gebäude, wie hier an der Herzogstraße, seit einigen Wochen mit Videoüberwachung zusätzlich gesichert.

Foto: Uwe Miserius

Die Welle der Keller-Einbrüche in Opladen ebbt nicht ab. Die Polizei meldete am Freitag allein 30 Taten in der Zeit zwischen Mittwoch und Donnerstag in mehreren Mehrfamilienhäusern im Bereich von Kölner Straße, Steinstraße, Münzstraße, An der Luisenburg und anderer Straßen. "Die Einbrüche betreffen derzeit nur die Opladener Innenstadt", grenzte Polizeisprecher André Faßbender am Freitag ein.

Mitgenommen haben die Täter bei den Vorfällen um Christi Himmelfahrt nach ersten Erkenntnissen der Polizei nichts. "Sämtliche Keller wurden aber aufgebrochen", ergänzte Faßbender und merkte an: "Den Tätern ist es sehr leicht gemacht worden, ins Haus zu kommen." Sie konnten durch offen gelassene Haustüren eindringen. Oder weil jemand nach dem Klingeln einfach über den Türöffner in der Wohnung aufgedrückt hat, ohne die Gegensprechanlage zur Kontrolle zu benutzen oder zu prüfen, wo derjenige, der geklingelt hat, im Haus hingegangen ist, sagt die Polizei.

Erst Anfang und Mitte des Monats hatte es verstärkt Keller-Einbrüche in Opladen gegeben - die Polizei sprach von 40. Insgesamt steigen die Zahlen der Kellereinbrüche schon seit Anfang des Jahres massiv an.

Kurzzeitig war es ruhiger geworden. Mitte der Woche schlugen die oder der Täter wieder zu. Polizeiliche Maßnahmen laufen, sagt die Behörde. "Aber die Bürger müssen dringend mithelfen", betonte Polizeisprecher Faßbender. Die Bewohner sollten prüfen, ob die Haustür richtig verschlossen sei, sollten nicht einfach aufdrücken, wenn es klingelt, sondern die Gegensprechanlage benutzen, an die Haustür gehen oder gegebenenfalls gar nicht aufmachen. Auch wem Fremde im Hausflur auffallen, sollte diese fragen, zu wem sie wollen. Das kann Täter oft verunsichern, so dass sie relativ schnell verschwinden.

"Und wem Verdächtiges rund ums Haus auffällt, soll sich nicht scheuen, uns über die Nummer 110 anzurufen. Die ist kostenfrei. Und auch den möglichen Einsatz - ob er erfolgreich verläuft oder nicht - muss der Anrufer nicht zahlen", merkte Faßbender an.

Seit unserer Berichterstattung über die Kellereinbrüche melden sich immer wieder Leser, die über ihr Unbehagen zur Sicherheitslage in Opladen-Mitte erzählen. Neben den Einbrüchen spielen Berichte zu nächtlichen Überfällen auf Spaziergänger eine große Rolle.

Bei einigen Vorfällen gingen zwei Täter auf Passanten los. In zumindest einem Fall wehrte sich das Opfer und verprügelte einen Räuber.

"Ich fühle mich in Opladen nur noch unsicher", bilanzierte ein Geschäftsmann, dessen Geschäft in letzter Zeit auch mehrfach Ziel von Einbrechern war, die allerdings an den Sicherheitsmaßnahmen scheiterten. Bitter sagte der Opladener: "Die Täter scheinen zu wissen, dass nachts in Leverkusen kaum noch Polizeistreifen unterwegs sind."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort