Leverkusen Mysteriöse Prügel-Attacke am Busbahnhof Opladen
Leverkusen · Es gab keine Vorwarnung: Niemand der Fahrgäste, die sich am Freitag vergangener Woche gegen 22.30 Uhr auf dem Gelände des Opladener Busbahnhofs aufhielten, hatte eine Chance, sich zu wappnen oder rechtzeitig zu entfernen.
Der junge Mann, der um diese Zeit plötzlich auf dem Bussteig zwei auftauchte, fackelte jedenfalls nicht lange, sondern schlug sofort zu. Laut Polizeiangaben von gestern drosch der Unbekannte zunächst auf eine am Bussteig sitzende Frau ein, dann griff er noch weitere Passanten an. Dabei verletzte er eine 50-Jährige am Kopf.
Anschließend stieg der Täter offenbar völlig unbehelligt in einen Bus der Linie 201 in Richtung Lützenkirchen ein. Polizeiangaben zufolge wurde das Fahrzeug wenig später angehalten, da war der Schläger allerdings bereits ausgestiegen und geflüchtet. Die Polizei Köln fragt jetzt: "Wer hat den Vorfall beobachtet?" Geschädigte und Zeugen werden gebeten, sich telefonisch unter 0221/229-0 oder per Email (poststelle.koeln@polizei.nrw.de) zu melden.
Der Zwischenfall wirft gleichwohl mehrere Fragen auf:
Warum gibt die Polizei den Tathergang erst jetzt bekannt?
"Aus ermittlungstaktischen Gründen", wollte die Kölner Polizeipressestelle am MIttwoch dazu keine Angaben machen. Erfahrungen aus der Vergangenheit legen den Schluss jedoch nahe, dass die Ermittler entweder keine brauchbaren Zeugenaussagen besitzen, oder — was in diesem Fall deutlich wahrscheinlicher ist — bereits einen konkreten Verdacht haben und nur noch letzte Details suchen, um den Täter überführen zu können.
Wie konnte der Randalierer unbehelligt in einen Bus steigen und abfahren?
Eine Sprecherin der Kraftfahrzeug Wupper-Sieg AG betonte am MIttwoch, wegen der laufenden Ermittlungen keine Angaben zum Fall machen zu dürfen. Sie bestätigte aber, dass die Wupsi-Busse über Funk jederzeit Kontakt mit der Leitstelle halten können, um Randalierer zu melden. Von dort aus werde dann die Polizei informiert.
Stand der Täter unter Drogen?
Das schloss die Polizei am Mittwoch nicht aus, betonte aber, aus den bisherigen Hinweisen gehe das nicht hervor.
Die Prügel-Attacke ist in weiten Teilen noch mysteriös.
