Leverkusen Na also, geht doch: entspanntes Bummeln in der City

Leverkusen · Drücken, schieben, ziehen, und den Ellenbogen ausfahren - so oder so ähnlich können verkaufsoffene Sonntage aussehen, wenn es intensiv läuft - gerade auch im Weihnachtsgeschäft, wenn preisgünstige Angebote zu ersten Geschenkeeinkäufen locken. In der Fußgängerzone Wiesdorf lief der Tag der offenen Geschäfte gestern hingegen deutlich entspannter ab.

 "Wir sind alle zusammen hier, weil Sonntag ist - und Sonntag ist schließlich Familientag. Kaufen werden wir wohl nichts, wir bummeln nur. Noch waren wir bei keinem Karussell, aber ich denke, für Kinder gibt es durchaus genug hier." Thomas Raeder, 37 mit Familie: Patrizia (Mutter), Anna und Julia.

"Wir sind alle zusammen hier, weil Sonntag ist - und Sonntag ist schließlich Familientag. Kaufen werden wir wohl nichts, wir bummeln nur. Noch waren wir bei keinem Karussell, aber ich denke, für Kinder gibt es durchaus genug hier." Thomas Raeder, 37 mit Familie: Patrizia (Mutter), Anna und Julia.

Foto: Uwe Miserius

Auch wenn die durch Weihnachtsbuden etwas verengte Einkaufsstraße deutlicher voller war, als es an anderen Wochentagen der Fall ist, war bei den Besuchern in und rund um der Rathaus-Galerie nichts von Hektik zu spüren. Viele schlenderten nur durch die Gebäudeschlucht, manch einer hielt bereits einigen Tüten in der Hand, andere ihren Partner. Andere Hände mit wohl kalten Fingern steckten in der Jacken- oder Hosentasche.

Etwas größer als sein Pendant in Opladen (auf dem es gestern bemerkenswert leer blieb) kommt der Christkindchenmarkt, der im Übrigen viel mehr Menschen anlockte als es der verkaufsoffene Sonntag tat, daher. Einige Kilometer nördlich gibt es neben der etwas verunglückten Tanne "Klaus-Dieter" noch ein anderes Problem: Händler beklagen, die Menschen zögen allein eilig zum Glühwein- oder Essensstand, und blieben dementsprechend nicht an den kleinen Verkaufslädchen dazwischen stehen - ein wohl weit verbreitetes Problem.

In Wiesdorf stellte sich gestern jedoch ein etwas anderes Bild da. Und auch die Händler sind größtenteils zufrieden mit ihrer Situation. "Wir sind zufrieden, ich kann mich nicht beklagen", sagte Ursula Jakob. Seit rund 19 Jahren nun verkauft sie Christstollen - in allen möglichen Varianten. "Wir haben Stammkundschaft, ab und an bleiben auch neue Leute stehen", erzählte die 78-Jährige weiter.

Etwas weniger glücklich zeigte sich Friedhelm Wolke - obgleich sich vor seinem Angebot mit persönlich gewidmeten Brettchen eine Menge Menschen das Angebot anschauen.

Genau zwischen zwei der beliebten Glühweinstände hat sich der 62-Jährige postiert, ein Ort, an dem wohl viel Laufkundschaft herrscht. "Es geht langsam aufwärts", erklärte er, "wir haben ja noch viel Zeit." Seine Bestseller: Brettchen mit Tier- oder Fußballmotiven sowie "Feuerwehrautos natürlich", berichtete Wolke.

Für sehr viel Aufsehen beim großen und kleinen Publikum sorgten zwei überdimensionale Schneemänner in der Rathaus-Galerie. Mit ihren rund drei Metern konnten sie aber auch nicht übersehen werden. In einer der zwei für Außenstehende sicher etwas wacklig aussehenden Kostümen: Michael Wibbelt. "Gefährlich ist, wenn ich ins Rollen kommen", erklärte er mit einem Augenzwinkern. Insbesondere Kinder zeigten sich begeistert, hatten wenig Berührungsängste.

(RP)
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