Leverkusen Nagelsbaum: Verletzte außer Gefahr, Anwohner fordern Tempo 50

Pattscheid · Die sechs, teils lebensgefährlich bei einem Verkehrsunfall Sonntagnacht an der Ortsgrenze zwischen Leverkusen-Pattscheid und Burscheid Verletzten sind alle außer Lebensgefahr. Das teilte der Sprecher der Polizei Rhein-Berg, Peter Raubuch, am Dienstag auf Nachfrage mit.

Ostern: Schwere Unfälle und sieben Verletzte
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Ostern: Schwere Unfälle und sieben Verletzte

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Sonntagnacht gegen ein Uhr waren ein VW Polo und ein VW Touran auf der Buscheider Straße, kurz hinter der Leverkusener Stadtgrenze, an der Einmündung nach Paffenlöh frontal zusammengeprallt. Allen sechs Verletzten gehe es besser, sagte Raubuch.

Am Unfallort haben indes die Diskussionen unter den Anwohner eingesetzt, ob dieser schwere Verkehrsunfall hätte vermieden werden können. Bis auf einen Mann, der so spät in der Nacht noch mit seinem Hund spazieren ging, hat es aber wohl keine Augenzeugen gegeben: "Unser Nachbar mit dem Hund hat noch gesehen, wie eine Person aus dem Auto heraus auf die Wiese geschleudert worden ist", berichtet Kerstin Rothe. Sie führt seit 20. Januar diesen Jahres das Blumengeschäft in der ehemaligen Eckkneipe an der Einfahrt Burscheider Straße/Nagelsbaum.

Am Dienstag, als sie nach Ostern ihr Geschäft wieder öffnete, hätten bei ihr fast alle Kunden über den furchtbaren Verkehrsunfall gesprochen. "Das ist hier ein Unfallbrennpunkt. In der kurzen Zeit, die ich hier mein Geschäft habe, ist das nun schon der dritte Unfall gewesen", sagt Rothe. Sie fordert: "Hier muss Tempo 50 angeordnet werden. Nur ungefähr 50 Meter in Richtung Burscheid, in Kuckenberg, muss doch auch 50 gefahren werden. Warum dann nicht hier, wo es doch ständig knallt?", fragt sie.

An der Unfallstelle, an der kurz hintereinander zwei Abzweigungen liegen, dürfen 70 km/h gefahren werden. Die Einmündungsbereiche seien aber sehr schwer einsehbar: "Manche meinen auch, sie hätten noch Platz und scheren riskant ein", beobachtet Kerstin Rothe. Sie sei aus ihren vielen Gesprächen mit den Nachbarn sicher, dass eigentlich alle die Stelle für einen Unfallbrennpunkt hielten und deshalb dort eine Geschwindigkeitsreduzierung befürworten. "Oder auch einen Kreisverkehr, der bremst die Fahrschwindigkeit dann automatisch ab", regt einer ihrer Mitarbeiter an.

Ob die Stelle tatsächlich als Unfallbrennpunkt einzuschätzen sei, konnte Raubuch am Dienstag aus einem ganz profanen Grund nicht sagen: "Wir haben ein neues Computersystem, aber die Technik streikt", gab er zu. Er sehe den Unfall vom Sonntag als atypisch. Normalerweise gebe es an dieser Stelle immer mal wieder Vorfahrtsunfälle. Der Touran-Fahrer, der als mutmaßlicher Unfallverursacher gilt, müsse aber ein "ganz schönes" Tempo drauf gehabt haben, um in den Gegenverkehr zu geraten, meint Raubuch. Der Unfallhergang werde genau untersucht.

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