Leverkusen Neptuns Reich im Künstlerbunker

Leverkusen · Eine Bildserie von Ursel Scholz wird inhaltlich und formal von Skulpturen des belgischen Architekten und Künstlers Hugo Sonck untermalt. Die Ausstellung wird morgen um 11.30 Uhr eröffnet und läuft bis zum 26. September.

 Wollte ihre Arbeiten mit Skulpturen kombinieren: Ursel Scholz hat für die Bild-Serie "In Neptuns Reich" den belgischen Architekten und Künstler Hugo Sonck engagiert.

Wollte ihre Arbeiten mit Skulpturen kombinieren: Ursel Scholz hat für die Bild-Serie "In Neptuns Reich" den belgischen Architekten und Künstler Hugo Sonck engagiert.

Foto: Uwe Miserius

Ein grüner langer Teppich führt die Besucher der Galerie im Künstlerbunker hinein "In Neptuns Reich". Mit dem Titel ihrer jüngsten Bild-Serie von Ursel Scholz hat die AG Leverkusener Künstler die aktuelle Ausstellung überschrieben. Die Malerin, seit vielen Jahren Mitglied in der AG, wollte ihre Arbeiten mit Skulpturen kombinieren. Darum hat sie den belgischen Architekten und Künstler Hugo Sonck dazu gebeten, der vor zwei Jahren mit der befreundeten Gruppe aus Aalst "Kunsthaus 13" im Künstlerbunker zu Gast war. Zu ihrer großen Freude hat er Skulpturen ausgewählt, die inhaltlich und formal bestens zu ihren eigenen Werken passen.

Dabei handelt es sich um Exponate aus unterschiedlichen Arbeitsphasen seit den 1990er Jahren. Die zeigen, dass Ursel Scholz in diversen Techniken geübt ist. Dass sie einerseits gerne zeichnerisch, grafisch arbeitet, andererseits die malerische Ausdruckskraft eines Caspar David Friedrich anstrebt. So schaffte sie eindrucksvolle, aber ganz unterschiedliche Stimmungen mit ihren Wasserlandschaften, die den langen Eingangsraum säumen. Viele Wochen im Jahr verbringt sie an der holländischen Küste in Scheveningen und liebt es, das Meer im Wechselspiel von Wetter und Jahreszeiten zu beobachten. Je lebhafter das Wolkenbild, umso besser. Einige dieser Eindrücke hat sie auf der Leinwand eingefangen. Sie malt vorzugsweise in Öl, legt dabei viele dünne Schichten übereinander, um Tiefe und Licht vermitteln zu können. Die Bilder entstehen in langwierigen Prozessen mit vielen Trockenpausen. Langwierig auch wegen Ursel Scholz Anspruch an die der Detailgenauigkeit. Das ist in der Landschaftsmalerei ebenso der Fall wie bei den eher zeichnerisch angelegten Öl-Bildern von Meerestieren oder der malerischen Umsetzung der mythologischen Geschichte "In Neptuns Reich", die den zentralen Raum der Bunker-Galerie füllt und gerade erst fertig wurde.

Eineinhalb Jahre hat sie daran gearbeitet, oft mit der Lupe, um die winzigen Striche gezielt zu platzieren. "800 vor Christus ging ein reicher Jüngling" in Griechenland auf eine Schiffsreise", erzählt die Künstlerin die inspirierende Geschichte dazu. Er wurde ausgeraubt und mitsamt seiner Leier über Bord geworfen. Delfine, die seiner Musik gelauscht hatten, retteten ihn auf eine einsame Insel, wo Neptun den Jüngling spielen hörte. Er war so begeistert, dass er sich ein ganzes Orchester wünschte. Ursel Scholz hat mehrere Instrumentalisten gemalt, die alle auf knorrigen Fischen sitzen.

Hugo Sonck kombinierte diese detaillierten Bilder mit starken reduzierten Formen, während er kleine, bewegte Figuren aus Zinkblech zu den Landschaften stellte. Sie winden sich oder tanzen schwerelos auf ihren hohen Sockeln und ergänzen so die Bilder.

Ausstellungseröffnung in der Galerie Künstlerbunker ist am morgigen Sonntag, 13. September, um 11.30 Uhr. Öffnungszeiten (bis 26. September): mittwochs, freitags, samstags 16 bis 18 Uhr. www.AGLeverkusenerKuenstler.de

(mkl)
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