Leverkusen Netzwerk unterstützt Schüler in allen Lebenslagen

Leverkusen · Auf einer Fortbildung in England stieß Heinz Eichstädt auf eine für ihn bis dato völlig unbekannte Art der Vernetzung von Schule und helfenden Organisationen, die Jugendlichen in jeglichen Lebenslagen unterstützen. Das brachte der Schulsozialarbeiter ans Berufskolleg in Opladen. Dieses Netzwerk gibt es jetzt seit gut zehn Jahren.

 Seit mehr als zehn Jahren gibt es das Netzwerk "Connexions" am Opladener Berufskolleg.

Seit mehr als zehn Jahren gibt es das Netzwerk "Connexions" am Opladener Berufskolleg.

Foto: Uwe Miserius

"Connexions" umfasst nunmehr rund 32 Organisationen und Institutionen, die in drei Kategorien aufgeteilt sind: Verbraucherfragen, Beratung und der Übergang von Schule zu Beruf. "Es werden immer mehr", sagt Eichstädt lächelnd. In NRW sei diese Art der Unterstützung für die Schüler nahezu einzigartig. Die häufigsten Fragen betreffen ihm zufolge die Bereiche Beruf und Schule. Direkt dahinter wenden sich auch viele Jugendliche mit Problemen im Familien- und Freundeskreis an ihn. "Wir brechen schnell das Eis", sagt der 50-Jährige. Das sei dem Fakt zu verdanken, dass er und seine zwei Kolleginnen Cannan Turhan und Nina Kludig fest an der Opladener Schule stationiert sind. "Wir sind einfach Teil des Schulalltags."

Und gerade in diesem Schulalltag sei es bestens möglich zu erkennen, ob ein Jugendlicher Probleme habe. Die Schule sei nur ein kleiner Lebensteil, in dem sich Veränderungen aber sehr deutlich zeigten. Lehrer würden auf Dinge wie einen Leistungsabfall oder unregelmäßiges Erscheinen schnell aufmerksam.

Auch hier hilft das Netzwerk weiter. Die Experten und helfenden Hände reichen je nach Wohnort des Betroffenen von Leverkusen und Leichlingen über Burscheid bis nach Langenfeld und Monheim. Und es hilft Lehrern dabei, nach Problemen ihrer Schüler zu fragen - falls sie es für nötig halten. Denn sie wissen die Experten im Rücken. "Lehrer haben so keine Angst mehr vor eventueller Überforderung", betont Eichstädt.

Zwei Jahre hatte es gebraucht, das Netzwerk aufzubauen, ehe es im Jahr 2007 an den Start ging. Gestern kam ein Teil im Berufskolleg zusammen. Mit Ständen hatten sie sich im Gebäude platziert. So kennen die neuangekommenen Schüler bereits Gesichter zu einem Problem, das in der Zukunft auftreten könnte. Zwar verhielten sie sich nicht sehr offensiv, in einem öffentlichen Raum fällt das aber wohl oft schwer. "Die Mitnahme eines Flyers reicht schon", sagt Eichstädt zufrieden.

(brü)
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