Leverkusen Neubau der Kaimauer in Hitdorf frühestens 2018

Leverkusen · Bevor die Bauarbeiten in Hitdorf starten können, braucht die Stadt Pläne. Dafür startet in Kürze ein Architektenwettbewerb. Ein anderer läuft bereits. Der Planungsauftrag wird dann voraussichtlich Mitte des Jahres erteilt.

 Die Kaimauer, die zum Teil über 100 Jahre alt ist, hat bereits Risse und bröckelt. Bis zu ihrer Sanierung ist der Kranbetrieb eingestellt.

Die Kaimauer, die zum Teil über 100 Jahre alt ist, hat bereits Risse und bröckelt. Bis zu ihrer Sanierung ist der Kranbetrieb eingestellt.

Foto: Ulrich Schütz

An der Stelle, wo noch vor einem Jahr Boote zu Wasser gelassen werden durften, befinden sich jetzt zwei Bootsliegeplätze. "Damit kompensieren wir die Kosten, die uns durch den stillgelegten Kran entstehen", erklärt Georg Krey, Vorsitzender des Leverkusener Marine-Clubs von 1975. Der Kran, der im Hitdorfer Hafen bis zu fünf Tonnen schwere Schiffe heben konnte, darf seit April 2016 nicht mehr genutzt werden, weil die Kaimauer, auf der er steht, marode ist. Sie droht, durch die Belastung abzusacken. Schlimmstenfalls würde der Kran dann umkippen. Auch Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht dürfen den Bereich vor der Kaimauer nicht mehr befahren.

Wer ein großes Boot besitze, müsse sich jetzt einen anderen Hafen suchen, um es aus dem oder ins Wasser zu befördern, sagt Krey. "Die Besitzer kleinerer Boote können noch die Slipanlage im Hitdorfer Hafen nutzen." Die meisten Mitglieder des Marine-Clubs hätten ihre Schiffe diesen Winter aber erstmalig im Wasser gelassen. Der 15 Mitglieder zählende Verein wartet deshalb darauf, wie es mit der Hitdorfer Kaimauer weitergeht.

Die schlechte Nachricht: Dieses Jahr wird sich nichts ändern. Denn die Kaimauer, die aus einem Fundament aus Stahlspundwänden und einer aufgesetzten vier Meter hohen Betonmauer besteht, muss neu abgesichert werden, und das dauert. "Wir bereiten gerade die Ausschreibung für die Planung vor", berichtet Wolfgang Herwig, Chef der Technischen Betriebe Leverkusen (TBL). Die Stadt hat den Hafenbereich vom Bund gepachtet. Da die Planungskosten mit mehr als 209.000 Euro angesetzt seien, müsse europaweit ausgeschrieben werden. Voraussichtlich Mitte 2017 werde man dann den Planungsauftrag erteilen.

"Die Statik muss neu berechnet werden. Es wird sicherlich auch einige Veränderungen geben", sagt Herwig. Abgerissen werde die alte Mauer, die aus den Jahren 1911 und etwa 1960 stammt und deren Fundamente zum Teil verrostet sind, allerdings nicht. "Dann würde ja das Erdreich abrutschen." Statt dessen werde nach den bisherigen Überlegungen eine neue kombinierte Spund- und Betonmauer auf der Wasserseite vor die bisherige Mauer gesetzt. "Dadurch wird die Wasserfläche zwar etwas kleiner, aber das dürfte vertretbar sein."

Wie teuer die Baumaßnahme sei, lasse sich erst abschätzen, wenn die Pläne vorliegen. Fest stehe aber, dass die Stadt die Kosten für die Sanierung tragen müsse, sagt Herwig. Los gehe es frühestens im nächsten Jahr. "Schließlich brauchen wir erst alle erforderlichen Baugenehmigungen."

Parallel zur Kaimauersanierung soll sich noch mehr im Hafen ändern: Die Stadt will im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes für Hitdorf im Bereich des Hafens und der Hitdorfer Straße auf einer Fläche von 6000 Quadratmeter Plätze, Grünflächen und Straßenräume als Sport- und Erholungsraum neu gestalten. Ein Architektenwettbewerb wurde dafür nun ausgelobt. Das Preisgericht tagt laut Architektenkammer NRW allerdings erst am 17. Mai. Nach den ursprünglichen Zeitplänen der Stadt sollte die Jury bereits im Januar zusammenkommen. Abgabeschluss für die Vorschläge der Landschaftsarchitekten ist jetzt jedoch erst am 5. Mai. Die drei Erstplatzierten erhalten ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 20.000 Euro.

(sug)
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