Leverkusen Neue Therapien im Brustzentrum

Leverkusen · Frauen, die an Brustkrebs erkranken, können sich im Brustzentrum des Klinikums Leverkusen gut aufgehoben fühlen. "Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt unseres Handelns", sagte Professor Dr. Kubilay Ertan, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Leiter des Brustzentrums. Um ihn versammelten sich gestern etwa 20 Mediziner im "Herkenrath Hof" zu einer Fachfortbildung. Themen waren aktuelle Behandlungsmethoden und Therapien. Bei jedem Betroffenen werde individuell entschieden, so Ertan, doch die besten Therapien fußten immer noch auf den fünf Säulen: Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Antikörper- und antihormonelle Therapie.

 Referierten gestern über Behandlungsmethoden und Therapien bei Brustkrebs (von links): Dr. Christina Barduna, Dr. Monika Bertram, Dr. Hans-Peter Cardruck, Prof. Dr. Kubilay Ertan, Dr. Andrea Heider und Dr. Utz Krug.

Referierten gestern über Behandlungsmethoden und Therapien bei Brustkrebs (von links): Dr. Christina Barduna, Dr. Monika Bertram, Dr. Hans-Peter Cardruck, Prof. Dr. Kubilay Ertan, Dr. Andrea Heider und Dr. Utz Krug.

Foto: Uwe Miserius

Welche Maßnahmen nötig sind, hängt von der Diagnose ab. Mit Hilfe moderner Technik ist es möglich, 3D-Tomografien der Brust zu erstellen und Befunde sofort zu lokalisieren. Dieses Verfahren mit der Bezeichnung "Tomosynthese" gibt es seit etwa fünf Jahren, ist aber noch weitgehend unbekannt. Dr. Christina Barduna, Ärztin des Mammographie-Screenings der Praxis für Radiologie und Nuklearmedizin (RNR) stellte die Methode vor, mit der sich lückenlose Schichten durch die Brust erzeugen und verdächtige Strukturen sofort erkennen lassen. Vorteile: Unnötige Eingriffe sind hinfällig, die Strahlenbelastung für Patienten ist wesentlich geringer.

So erklärte Dr. Rolf Jaussi, Leiter des Instituts für Pathologie, wie er eingehende Präparate bearbeitet und was im Vorfeld für den Operateur zu beachten ist. Oberärztin Dr. Monika Bertram, Koordinatorin des Brustzentrums, informierte über Neuigkeiten der Leitlinien in der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO). Und Dr. Andrea Heider, Leitende Oberärztin der Medizinischen Klinik, stellte ergänzende oder unterstützende Therapiemaßnahmen vor.

Unterstützung leisten auch zwei "Breast Care Nurses", auf die Brust spezialisierte Pflegekräfte. Schwester Nicola und ihre Kollegin Gudrun helfen, Therapien gut zu überstehen, beantworten Fragen und geben Tipps für den Alltag. Dazu gehört dieser Rat: Wenn sich die Gedanken einer erkrankten Frau im Kreis drehen, sollte sie ihre Sorgen aufschreiben und den Zettel aber im Wohnzimmer liegenlassen, damit sie in Ruhe schlafen kann.

(gkf)
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