Leverkusen Neuer Rücken-Spezialist

Leverkusen · Das Klinikum eröffnet das "Departement Wirbelsäule" und investiert in neue Technik. Leiter wird der Facharzt Jan Siewe.

 Ein besonderer Kenner der menschlichen Wirbelsäule ist Dr. Jan Siewe (rechts). Professor Leonard Bastian freut sich auf die Zusammenarbeit.

Ein besonderer Kenner der menschlichen Wirbelsäule ist Dr. Jan Siewe (rechts). Professor Leonard Bastian freut sich auf die Zusammenarbeit.

Foto: Uwe Miserius

Im Leverkusener Klinikum soll in den kommenden Jahren ein spezialisiertes und hochmodernes Rückenzentrum entstehen. Ab kommenden Monat wird dazu erstmals das neue Department Wirbelsäule eröffnet. Ärztlicher Leiter der neuen Abteilung innerhalb der bestehenden Orthopädie-Klinik wird der Kölner Facharzt Dr. Jan Siewe.

Die menschliche Wirbelsäule erfüllt buchstäblich die tragende Funktion in unserem Leben. Ein hoch komplexes, knöchernes Konstrukt, das vor allem mit dem Alter, aber auch durch chronische Fehlbelastungen, ziemliche Schmerzen verursacht, sagt Siewe, der ab dem 1. Mai das neue Department Wirbelsäule im Klinikum leiten wird. "Ich freue mich, in Leverkusen zu sein und das Spektrum vor Ort deutlich zu erweitern." Dazu wird das Klinikum mehrere 100.000 Euro in modernste Techniken investieren, wie etwa dem 3D-Bildgebungsverfahren und der Computernavigation. Letzteres sei eine der zurzeit sichersten Techniken, die allerdings nur wenige Kliniken hätten, hieß es.

Nahezu 100 Prozent der Bevölkerung kommt früher oder später mit diesem Leid in Verbindung. Und weil die Anzahl dieser Patienten stetig wächst - vor allem auch durch eine immer älter werdende Bevölkerung, hat sich das Leverkusener Klinikum dazu entschieden, ein eigenes spezialisiertes Rückenzentrum aufzubauen, um die Menschen der Region vor Ort besser zu versorgen.

Doch eigentlich, sagt Professor Leonard Bastian, Leiter der Klinik für Orthopädie, "ist es nichts Neues." Im Leverkusener Klinikum wurden schon immer Wirbelsäulen-Patienten versorgt. "In der Vergangenheit hatten wir 3361 stationäre Patienten, von denen 376 eine konservative, 90 eine operative Wirbelsäulentherapie erhielten." Das mache rund 15 Prozent aus. Besonders schwierige Fälle wurden von Bastian bislang an die Uniklinik in Köln weitergeleitet, wo er auch Siewe kennenlernte. "Der Austausch mit der Uni Köln und mit Dr. Siewe besteht bereits seit vielen Jahren." Daher wusste Bastian auch gleich, wenn er für sein neues Department anwerben wollte.

Jan Siewe (40) war zuletzt Geschäftsführender Oberarzt und Teamleiter Wirbelsäulenorthopädie an der Uniklinik Köln. Dort gehörte er elf Jahre lang zu den engsten Mitarbeitern des anerkannten Wirbelsäulenspezialisten Professor Peer Eysel. Siewe selbst ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Zusätzlich hat er sich in manueller Medizin, als Sportmediziner und der speziellen orthopädischen Chirurgie ausbilden lassen. Seit vielen Jahren ist er auch in der Forschung und Lehre tätig, unter anderem an der Universität zu Köln und der dortigen Sporthochschule.

Dass der Vater zweier Kinder ab kommenden Monat nun in Leverkusen tätig sein wird, sei auch von der Uni Klinik so gewollt, betont Bastian.

Siewes Credo ist es, die Operationen an der Wirbelsäule so lang wie möglich hinaus zu zögern, und erst durch konservative Therapiemethoden die Lebensqualität seiner Patienten zu verbessern.

(RP)
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