Leverkusen Neustadtfest voller Schnäppchen

Leverkusen · Sichtlich zufrieden präsentiert Sarah Ehrke ihre Beute, die Vinyl-Ausgabe des Kultstücks "Africa" der amerikanischen Rock-Band "Toto". Auch mit dem Preis für das Schätzchen - zwei Euro - ist die Studentin einverstanden.

 Das Neustadtfest war wieder ein Paradies für Schnäppchenjäger. Von Plunder bis Histörchen ist dort alles zu haben. Ganz bewusst wird aber keine Neuware, nur echter Trödel, zugelassen.

Das Neustadtfest war wieder ein Paradies für Schnäppchenjäger. Von Plunder bis Histörchen ist dort alles zu haben. Ganz bewusst wird aber keine Neuware, nur echter Trödel, zugelassen.

Foto: Uwe Miserius

Damit hat sich für sie der Besuch beim Opladener Neustadtfest bereits gelohnt. Einziger (allerdings kleiner) Kritikpunkt des guten Geschäfts: "Der Preis war unverhandelbar. Ich hätte lieber gefeilscht."

Selbst ein paar Regenschauer gegen konnten die Stimmung der Gäste und Trödler beim charmanten Veedelsfest nicht nachhaltig stören. Und ein Stand wurde auf einen Schlag seine beiden bis dahin schwer verkäuflichen Regenschirme los, ohne dabei die Angst vor dem Nasswerden allzu sehr auszunutzen. Die Käufer jedenfalls waren mit dem Schutz für jeweils schmale zwei Euro mehr als einverstanden.

Hier macht den Besuchern schon das Stöbern Spaß. Denn Neuware wie Bratpfannen, Autopolitur und Handyschalen ist hier nicht erlaubt. Stattdessen bieten die Verkäufer kleine und große Kostbarkeiten an, die bislang auf Speichern und in Kellern lagerten. Zwischen Büchern, Porzellan und Spielzeug finden sich hier beispielsweise eine alte Schulkarte von Nordrhein-Westfalen, mehrere ausgedienten Gaststättenreklamen, ein Miniatur-Tischkicker oder eine Sammlung mehr oder weniger "antiker" Videokameras.

"Ich war schon auf vielen Trödelmärkten, aber nirgendwo ist es so schön wie hier", schwärmt Maritta Kaul. Mit Mann Holger hat sie schon zum vierten Mal einen eigenen Stand. Vor Überraschungen sind jedoch auch erfahrene Teilnehmer nicht gefeit. Beinahe hätte sie mehrere Ostergestecke zu Hause gelassen, weil sie sie für unverkäuflich hielt. "Und die habe ich gleich zu Anfang verkauft. Dabei fand ich die richtig hässlich", verrät sie. Andererseits hat sich für das schmucke Edelstahl-Fondue-Set noch kein neuer Besitzer gefunden. "Bücher gehen am besten", berichtet der Gatte. Die bietet er jedoch auch konkurrenzlos günstig an. Aber um den Ertrag allein geht es auf dem Neustadtfest ohnehin nicht. "Ich finde es schön, hier mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Besonders toll ist es, wenn die sich dann noch über etwas freuen, was wir nicht mehr gebrauchen konnten", sagt Maritta Kaul.

Nicht lange suchen musste Andrea Neumann. Schon an zwei der ersten Stände ist die schwangere Opladenerin fündig geworden - glücklicherweise am Stand von Freunden. Die Baby-Kleidung, darunter einen Schneeanzug, gab es darum zum Freundschaftspreis. Die Rollen sind in diesem Fall klar verteilt. Neumann kann die Freude am Stöbern nicht verleugnen und auch das ein oder andere Schnäppchen gemacht. Für das Tragen der Tüte mit den Einkäufen zeichnet dafür Lebensgefährte Markus Schilling verantwortlich.

Er genießt eher den anderen Aspekt des Neustadtfestes, dass natürlich nicht nur Trödelmarkt ist, sondern auch Treffpunkt für viele Opladener und Gäste. Neben ihrem Kerngeschäft sorgen die Neustadtwirte traditionell auch für die Bands auf den Bühnen, deren Musik das Programm des charmanten Veedelsfestes gekonnt abrunden.

(kre)
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