Leverkusen Noro-Virus: Klinikum schließt zwei Stationen

Leverkusen · Die Brechdurchfall-Erkrankung ist auf der Chirurgie aufgetreten. Bis Dienstag gibt es dort nur in Einzelfällen eine Besuchserlaubnis.

 Mit diesen Warnhinweisen macht das Klinikum vor den betreffenden Stationen die Besucher auf die "Brechdurchfall-Erkrankungen" aufmerksam.

Mit diesen Warnhinweisen macht das Klinikum vor den betreffenden Stationen die Besucher auf die "Brechdurchfall-Erkrankungen" aufmerksam.

Foto: Miserius

Am Eingang zu zwei chirurgischen Stationen im Klinikum hängen dicke Stopp-Schilder. Dahinter darf als Angehöriger nur, wer sich mit der Stationsleitung rückversichert hat und Schutzkleidung trägt. Die Hygienekommission des Klinikums hat die beiden Stationen schließen lassen - wegen des einer hochansteckenden Brechdurchfall-Erkrankung (Norovirus). "Geschlossen heißt, dass derzeit auf den Stationen keine Neuaufnahmen zugelassen sind", sagt Prof. Stefan Reuter, Leiter der Allgemeine Inneren und Vorsitzender der Hygienekommision im Klinikum.

Geschlossen heiße aber auch, dass möglichst von außen niemand auf die Station kommt. Maximal ein Besucher pro Patient ist derzeit zugelassen. Die Krankheit überträgt sich über Oberflächen oder direkten Kontakt, etwa beim Händeschütteln - "und dazu reichen ganz wenige Viren", sagt Reuter. Deswegen wird mehrfach am Tag auf den Stationen geputzt. Auf die Handhygienevorschriften wird besonders geachtet. Besucher des Klinikums, sei es für einen Kaffee in der Cafeteria oder für den Besuch eines Patienten auf den übrigen Stationen, "sollten generell von den Desinfektionsspendern Gebrauch machen", betont Reuter. "Sie stehen an allen Eingängen, auf den Stationen und vor den Patientenzimmern."

Aufgekommen ist die Krankheit Anfang der Woche auf einer der beiden Stationen. Das Virus trete plötzlich, kurz und heftig auf. "Auf der Station gab es zehn Fälle, das ist mehr als das übliche Maß. Nicht infizierte Kontaktpatienten haben wir getrennt isoliert. Die Inkubationszeit dauert zwei Tage. Danach wissen wir, ob diese Patienten sich auch angesteckt haben", berichtet Reuter. Am Donnerstag habe es auf der Station nur noch acht Fälle gegeben. "Das ebbt langsam ab", sagt der Arzt.

Ebenfalls am Donnerstag habe die Hygienekommission entschieden, die zweite Station auch zu schließen. Ebenfalls in der Chirurgie. Dort sind fünf Fälle der Viruserkrankung aufgetreten. "Jetzt kommen die Feiertage, es gibt eine etwas reduzierte Personal-Mannschaft. Dafür wollen viele Leute ihre Angehörigen besuchen. Das ist für uns einfach auch eine Sicherheitsmaßnahme", betont Reuter. Bis Dienstag sollen die Schließung der beiden Stationen bestehen bleiben und die Hygienemaßnahmen besonders kontrolliert werden. Sind dann die Patienten durchfallfrei, "machen wir wieder auf. Und ich gehe davon aus, dass das am Dienstag der Fall sein wird", sagt der Chefarzt.

Er warnt aber auch vor Panik. "Das Noro-Virus ist jeden Winter ein Thema in Krankenhäusern, in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen", sagt Reuter. "In diesem Jahr zieht es sich offenbar bis ins Frühjahr."

Bei der hochansteckende Magen-Darm-Erkrankung komme es zu Durchfall, Erbrechen und Fieber. "Aber wer es bekommt, muss nicht zwangsläufig ins Krankenhaus", betont Chefarzt Reuter. Es sei fast besser, alles zu Hause auszukurieren - unter anderem muss sehr viel getrunken werden, um die Ansteckungsgefahr für andere gering zu halten.

(RP)
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