Leverkusen Ohne Brücke gäbe es kein Spiel im Stadion

Leverkusen · Die Dhünnbrücke in Manfort wird neu gebaut. Bei Spielen der Werkself ist die Brücke ein wichtiger Fluchtweg. "Wenn wir die Brücke dicht gemacht hätten, hätte Bayer nicht weiterspielen können", erklärt Hans Mosblech von den Technischen Betrieben.

 Riegel-Taktik der Polizei in der Vergangenheit. Umringt von Beamten wurden die Fans über die Dhünnbrücke zum Stadion geführt.

Riegel-Taktik der Polizei in der Vergangenheit. Umringt von Beamten wurden die Fans über die Dhünnbrücke zum Stadion geführt.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Und so kommt es, dass auch Sicherheitskräfte das Bauwerk besonders im Blick haben. "Vor jedem Fußballspiel wird die Baustelle mit der Polizei abgegangen und kontrolliert", berichtet Mosblech. "Von der Baufirma muss sich ein Mitarbeiter während eines Spiels rufbereit halten, um reagieren zu können, falls zum Beispiel ein Bauzaun umgetreten werde. Wenn eine Beschädigung an der Baustelle nicht sofort repariert wird, darf nicht gespielt werden."

Rund 30.000 Plätze hat die Bay-Arena. "Schon wenn die Leute ganz in Ruhe das Stadion verlassen, dauert es gut eine halbe Stunde", sagt der TBL-Mitarbeiter. Umso wichtiger sei es, genügend Fluchtwege bei Gefahr offen zu halten. "Die Brücke an der Bismarckstraße leitet die Besucher nach Süden ab." Darüber hinaus fahren auch die Shuttlebusse vom Kurtekotten zur Arena. "Der Verkehrsfluss würde ohne die Brücke gar nicht funktionieren." Ebenso wenig die Taktik der Polizei, um Krawall und Schlägereien vorzubeugen. Sie setzt gern darauf, die gegnerischen Fans vor dem Spiel von einander fernzuhalten und dann - von Beamten eingeriegelt - im Pulk zum Stadion zu eskortieren.

 Vor jedem Spiel muss die Baustelle an der Dhünnbrücke mit Sicherheitskräften abgegangen werden. Erst wenn alles ok. ist, darf gespielt werden.

Vor jedem Spiel muss die Baustelle an der Dhünnbrücke mit Sicherheitskräften abgegangen werden. Erst wenn alles ok. ist, darf gespielt werden.

Foto: Matzerath

Im Moment ist für Fußgänger auf der gerade fertig gestellten ersten Brückenhälfte jedoch noch kein Platz. "Wir brauchen die gesamte Breite für den Autoverkehr", erklärt Hans Mosblech. Erst wenn auch die zweite Brückenhälfte nächstes Jahr fertig sei - angepeilt ist der März - könnten die Fuß- und Radwege auf beiden Seiten angelegt werden. "Dann muss auch der Calefornia-Parkplatz zurückgebaut werden, ebenso die dortige Schrankenanlage." Die Restarbeiten würden den fließenden Verkehr aber nicht beeinträchtigen.

Grundsätzlich liege man gut im Zeitplan, berichtet der TBL-Mitarbeiter. "Wir hatten zwar Schwierigkeiten mit der Gründung der Brücke, wodurch es zu Verzögerungen gekommen ist. Aber die verlorene Zeit haben wir schon fast wieder dadurch hereingeholt, dass wir keinen Winter hatten und durcharbeiten konnten." Darauf könne man im nächsten Winter aber nicht fest setzen. "Wenn wir zwei Monate Frost bekommen, ist die Baustelle auch zwei Monate dicht. Dann sind keine Arbeiten möglich." Die Baugrube an der Bismarckstraße ist übrigens nicht ohne Grund mit Holz verkleidet. "Damit soll verhindert werden, dass Passanten hineinsehen können", erklärt Mosblech. Zum einen, um Langfinger vor der Versuchung zu bewahren, zum anderen, um Randalierer fernzuhalten.

(sug)
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