Leverkusen Operation - aber bitte mit Zweitmeinung

Leverkusen · Die pronova BKK bietet jetzt ihren Versicherten kostenfrei die Möglichkeit, vor einer orthopädischen Operation eine fachliche Zweitmeinung einzuholen. Leverkusener Orthopädie-Chefärzte stehen mündigen Patienten offen gegenüber.

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Foto: AOK Mediaservice

Deutschland ist umstrittener Spitzenreiter bei orthopädischen Operationen mit Gelenkersatz. Dem möchte die pronova BKK, die Nachfolgekasse der Bayer BKK, jetzt entgegen wirken und dazu beitragen, unnötige Operationen zu vermeiden. Die Kasse, bei der ein großer Teil der Leverkusener versichert sind, bietet deshalb jetzt kostenfrei die Möglichkeit an, eine fachliche Zweitmeinung zu einer vorgeschlagenen Operation einzuholen.

Unter der Fragestellung: Ist ein Eingriff medizinisch sinnvoll und notwendig, oder gibt es alternative Therapiemethoden? bietet die pronova BKK allen Versicherten zusammen mit dem unabhängigen Patientenportal www.medexo.com einen schnellen und fachlichen Zweitmeinungsservice an.Befunde, Röntgenbilder und MRT-Unterlagen können dabei online hochgeladen oder per Post an die Experten versendet werden. "Innerhalb von sieben Werktagen erhält der Patient dann eine Zweitmeinung inklusive einer Übersicht über alle Therapieoptionen, sowie einer individuellen Empfehlung des Spezialisten, die er mit dem behandelnden Arzt des Vertrauens besprechen kann", verspricht pronova-Vorstandsvorsitzender Lutz Kaiser.

Das neue kostenfreie Angebot richtet sich an alle Versicherten, bei denen orthopädische Operationen wie beispielsweise am Knie, an der Hüfte oder am Rücken anstehen. Aber auch Kliniken bieten an, bei ihnen eine Zweitmeinung einzuholen, wie das Klinikum Leverkusen und das Remigius-Hospital in Opladen. Dort gibt es beispielsweise eine Wirbelsäulensprechstunde (remigius-wirbelsaeulenzentrum@k-plus.de) zum Einholen einer Zweitmeinung.

Doch auch auf Patienten, die sich aber vor einer orthopädischen Operation zuvor eine Zweitmeinung einholen wollen, ist Dr. Ralf Decking, Orthopädiechef am Remigius-Krankenhaus, eingestellt. Bei planbaren Operationen sei es sogar Usus, den Patienten Kollegen in niedergelassenen Praxen oder Kliniken zu benennen und sogar zu vermitteln, um dort eine Zweitmeinung einzuholen. Schließlich spiele es auch eine große Rolle, dass sich der Patient sicher fühle. Außerdem stellt der Chefarzt fest, dass Patienten, die sich durch eine Zweitmeinung bestätigt fühlen, dann auch wieder zur Operation ins Remigius-Krankenhaus zurückkehren.

Am Klinikum Leverkusen macht der Leiter der Orthopädie, Chefarzt Dr. Leonard Bastian, die Erfahrung, dass viele Patienten schon entscheidungsreif zu ihm kommen. "Früher war dies nicht der Fall, aber heute informiert sich ein Großteil der Patienten bei Hausärzten, Vorträgen, im Internet schon im Vorfeld über die anstehende Operation", stellt Bastian fest.

"Wir gehen sehr offen damit um", betont er. So sei es auch üblich, Patienten zu einer Zweitmeinung an Spezialisten zu empfehlen - allerdings eher in solchen Bereichen, die das Klinikum Leverkusen nicht selbst vorhalte, gibt der Orthopädie-Chef zu.

(RP)
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