Kolumne Zur Lage, Herr Richrath Opladen: 800 Plätze sind mit der Politik nicht zu machen

Leverkusen · Der Stadtchef spricht nach der Ratssitzung über Hitdorf und über die Pommernstraße.

 Hitdorf von oben: Das vom Land bezuschusste Programm "IHK Hitdorf" soll das Rheinörtchen attraktiver gemacht werden.

Hitdorf von oben: Das vom Land bezuschusste Programm "IHK Hitdorf" soll das Rheinörtchen attraktiver gemacht werden.

Foto: Uwe Miserius

Leverkusen Sein erstes großes Geschäft liege hinter ihm, sagt Uwe Richrath und meint damit die Ratssitzung am vergangenen Montag mit 40 Tagesordnungspunkten. "Ich bin froh, dass die Flüchtlingsthemen durch sind", gesteht der Oberbürgermeister und bezieht sich etwa auf die Erweiterung der Auermühle auf knapp 650 Plätze und den Bau eine Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes an der Solinger Straße. Ein Thema ist noch offen: der Bau einer Unterbringungseinrichtung an der Pommernstraße. Das Thema hatte Richrath von der Tagesordnung absetzen lassen: "Eine Einrichtung mit 800 Plätzen ist an dieser Stelle mit der Politik nicht zu realisieren", erläutert er. "Ich will nochmal versuchen zu erreichen, dass dieser Vorschlag an diesem Ort nicht komplett tot ist": Am 18. Januar bei der Sondersitzung des Rates stehe die Flüchtlingsunterkunft Pommernstraße auf der Agenda.

Das zweite große Thema, das der Rat verabschiedet hat: das Integrierte Handlungskonzept Hitdorf. . Die Kritik aus der Ecke der Bürgerliste - Erhard Schoofs hatte der Stadt vorgeworfen, sie messe bei der Villa Zündfunke und dem Dachverband Hitdorfer Vereine mit zweierlei Maß (wir berichteten) - kann der Stadtchef nicht nachvollziehen. "Dem Eigentümer der Villa Zündfunke hält man vor, das Geld, was mit dem IHK vom Land kommt, nutze nur ihm", fasst er eine Kritik zusammen, die der Rheindorfer CDU-Ratsherr Andreas Eckloff so geäußert hatte: "Wie viel bringt diese Unterstützung eines Privatmannes den Bürgern?"

Laut Richrath liegen die Dinge so: "Das Land gibt das Geld (ca. 1,4 Mio für den Ausbau der Villa, Anm. d. Red.) nur unter gewissen Vorgaben. Heißt: Die Stadt hat eine 20-jährige Nutzungsverpflichtung, das so genannte Nießbrauchsrecht, für die Villa. Das wird im Grundbuch eingetragen. Für uns als Stadt heißt das, wir haben das, was im IHK Hitorf steht, zu erfüllen." Unter anderem soll die Villa ein Treffpunkt für Senioren und für Jugendliche werden, es soll Kulturveranstaltungen geben, auch ein Café. Dass dadurch der Dachverband Hitdorfer Vereine ins Hintertreffen gerät, sieht Richrath nicht. Er sagt: "Das IHK Hitdorf ist dafür da, dass sich Vereine vernetzen, eine Plattform, um gemeinschaftlich neue Projekte zu gestalten. Das Ganze soll den Stadtteil zusammenbringen", betont der Oberbürgermeister. Und zwar so nachhaltig, dass es auch über fünf Jahre IHK hinaus hält, wünscht er sich.

(RP)
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