Leverkusen Opladen Plus plant das Torhaus jetzt ganz neu

Leverkusen · Einen Tag nach dem Ratsbeschluss, das Torhaus in der Neuen Bahnstadt nicht als städtischen Verwaltungsbau zu planen, schaute die bei der Abstimmung klar unterlegende unabhängige Wählergruppe Opladen Plus gestern nach vorne.

 Markus Pott von Opladen Plus

Markus Pott von Opladen Plus

Foto: Miserius

In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz stellten Markus Pott und Stephan Adams ihr Konzept für eine nun veränderte Zukunft des städtischen Baugeländes vor. Es hat folgende Eckpunkte:

• Das Baugelände, das für das Torhaus vorgesehen war, soll an einen Investor nur in Erbpacht veräußert werden. Denkbar wäre eine Laufzeit von bis zu 99 Jahren. "Auf diese Weise behält die Stadt ihre Hand auf dem Grundstück und kann gegebenenfalls reagieren, wenn eine Entwicklung nicht so läuft wie angenommen", sagt Pott. Auch die Katholische Kirche sei mit diesem Instrument der Erbpacht in der Vergangenheit gut gefahren. Bei Tankstellengrundstücken werde es ebenfalls gerne genutzt.

• Die Nutzung des Geländes soll so gewählt werden, dass es eine "Strahlkraft" für Opladen habe. Dabei denkt Opladen Plus an ein "publikumswirksames Dienstleistungsangebot". Pott nennt beispielsweise "ein Ärztezentrum, Fachanwälte, Notar, Verbraucherzentrale, Polizei".

• Nun müsse dringend der Aufgang zur Bahnhofsbrücke geplant werden, und zwar noch bevor das Baugelände an einem Investor verkauft wird. "Wir brauchen eine alltagstaugliche, komfortable Zuwegung zum Bahnhof", sagt Pott. Die Schwierigkeiten einer solchen Planung sieht er deutlich: "Die Brücke liegt um ein Drittel höher als die Domplatte in Köln." Durch den von der Stadt errichteten Treppenaufgang werde dann der Raum für den Investor vorgegeben.

• Der Vertrag mit einem möglichen Investor müsse so gestaltet sein, dass im Torhaus Räume für "Bahnhofsfunktionen" frei blieben. Opladen Plus denkt dabei an Platz für Fahrkartenautomaten, Proviantstationen für Reisende und ein Terrassenrestaurant. Pott: "Das Gebäude muss weiter auch öffentlich genutzt werden können."

• Die Idee eines "Crowdfundings" unter ortsansässigen Investoren etwa unter der Regie von Stadtsparkasse und Volksbank könnte es ermöglichen, das Investment "in lokaler Hand" zu behalten,

Opladen Plus kündigte gestern an, diese Vorschläge als Anträge in die städtischen Ratsgremien zu bringen.

(bu)
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