Hitdorf Panflöte: Nicht nur Zauber

Hitdorf · Bei der Panflöte denken viele wohl an das schon fast sprichwörtlich gewordene Anden-Trio aus der Fußgängerzone. Was weniger bekannt ist: Es gibt auch eine europäische Panflöten-Tradition. In Rumänien gehört das Instrument fest zum Repertoire der Folklore-Künstler. Einen Eindruck von dieser Musik konnten sich die Zuhörer eines Konzerts in der Hitdorfer Sankt Stephanuskirche jetzt machen. Constantin Motoi spielte traditionelle Hirtenweisen und Lieder aus den Karpaten, kleidete aber auch das eine oder andere deutsche Weihnachtslied in ein neues musikalisches Gewand.

Begleitet wurde der in Köln lebende Rumäne dabei von George Nita an der Orgel und am Klavier. "Die Panflöte klingt einfach schön", sagte Nita vor dem Konzert. "Das man mit einem Stück Holz so viele Töne erzeugen kann", schwärmte er. Noch dazu scheint der leicht pfeifende, vibrierende Klang der Panflöte wie gemacht dafür, die Stimmung der rumänischen Folklore-Stücke auszudrücken.

Mal schwer und getragen, die Panflöte leicht klagend, dann wieder schneller, beschwingter, zum Tanzen einladend – doch immer mit einem gewissen melancholischen Grundton.

Bekannten Weihnachtsliedern wie "Kommet ihr Hirten" verlieh die Panflöten-Vertonung einen ungewohnten, leicht sphärischen Charakter. Hier fügten Musik und Ort sich zu einem stimmigen Gesamtbild: Beleuchtete Weihnachtsbäume und rote Christsterne im Altarraum, die beeindruckende Hitdorfer Krippe mit ihren großen, handgeschnitzten Figuren im Seitenschiff – Weihnachts-Stimmung.

Allerdings: Musikalisch lief Constantin Motoi nicht gerade zur Hochform auf. Er wirkte beizeiten etwas unkonzentriert, auch das Zusammenspiel der Künstler ließ bisweilen zu wünschen übrig. Dem ausgeteilten Programm folgten die Musiker höchstens in Ansätzen, was viele Zuschauer in Verwirrung stürzte beim Versuch, die Liedfolge nachzuvollziehen. Zum Ende hin schien Motoi jedoch zunehmend Spaß an dem Konzert zu finden, das Spiel wurde sicherer und mitnehmender.

Schließlich brachte er die gut 60 Zuschauer dazu, gemeinsam "Oh du fröhliche" zu singen – ein schöner Schlusspunkt eines musikalisch durchwachsenen Konzerts.

(RP)
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