Leverkusen Peter Nonn feiert zwei Band-Geburtstage

Leverkusen · 40 Jahre Blues Band und 30 Jahre Bis Band: Peter Nonn und Freunde laden für Samstag zur Konzert-Feier ein.

 Peter Nonn (3. von rechts) hat auch mit 64 Jahren noch jede Menge Spielfreude, die seine Bandkollegen (hier aus der Big Band) mitreißt. Am Samstag wird gefeiert.

Peter Nonn (3. von rechts) hat auch mit 64 Jahren noch jede Menge Spielfreude, die seine Bandkollegen (hier aus der Big Band) mitreißt. Am Samstag wird gefeiert.

Foto: Heinz-Friedrich Hoffmann

Genauso stellt man sich einen Blues-Musiker vor: groß, graue lange Haare, (etwas) in die Jahre gekommen und - Entschuldigung - übergewichtig. Peter Nonn verfügt genau über diese Eigenschaften, um über vier Jahrzehnte im Geschäft mit der Musik, die seiner Ansicht nach "die Grundlage vieler schöner Lieder ist", zu sein. Dabei ist der Begriff "Geschäft" in seinem Fall nicht ganz richtig. Denn als Sozialarbeiter muss er woanders seine Brötchen verdienen. Gleichwohl machen in seinen beiden Formationen etliche Profis mit.

Nun feiert Peter Nonn gleich einen doppelten Geburtstag: das 40-jährige Bestehen der "Peter Nonn Blues Band" und das 30-Jährige der "Peter Nonn Big Band". Ort und Zeit der Jubelfeiern: am Samstag 20. Dezember ab 20 Uhr im Kulturausbesserungswerk an der Kolberger Straße.

Peter Nonn trifft dabei nicht nur viele ehemalige Mitstreiter, sondern er erinnert sich auch gerne an die lange Zeit gemeinsamen Musizierens. Zuvor will er klar machen, dass es bei seiner Art des Blues eigentlich ja gar nicht nur um Blues geht, der zwar als "Wurzel allen Übels" (Nonn) betrachtet wird, sondern um das Repertoire, das inzwischen vom Country über Reggae, Folk bis zum Rock reicht. Da wird dann auch schon mal die Ukulele, ein eher der Gitarre nur ähnliches Instrument eingesetzt, oder ein 70 Jahre altes Dobro (ebenfalls ein Gitarren-Nachbau) und eine Mandoline; das Ganze eingebettet in rhythmische Musik mit mitunter mehrstimmigem Gesang.

Für Peter Nonn, den 64-Jährigen, fing alles an "mit Muddy Waters live at Newport". Er erinnert sich: "Diese Platte bekam ich zu meinem 13. Geburtstag. Das war Musik, die ich noch nie gehört hatte und die mich faszinierte." An die Anfänge seines eigenen musikalischen Schaffens kann sich Peter Nonn genau erinnern: "Im Keller meiner Eltern habe ich mit Rüdiger Willems herumprobiert." 1979 landete er bei den "Grand Savannah Jug Stompers", mit dabei Dieter Otto Schröer, Holger Lührig, Harald Grobusch und Christoph Steinhaus. Gastmusiker halfen mitunter aus: Josef Endres, Fanny van Acken oder Russell Woodley.

Später entstand die Kapelle "Heupferd", in der Götz Alsmann sein Debüt hatte. "Rod Mason's Hot Five" und auch die "Les Henry Blues Group" und die "Green Line Blues Band" waren Formationen, in denen Peter Nonn mitwirkte.

1974 wurde dann mit Erhard Hirt und Hans Schneider die Peter Nonn Blues Band gegründet - mit wechselnden Formationen unterwegs. "1984 hatte ich die Kollegen so weit, dass wir für die Peter Nonn Blues Big Band probten und Musiker suchten", erzählt Peter Nonn weiter. Eine Band, die "1996 in ein künstliches Koma versetzt wurde". Der Grund: In den 90er Jahren konnte die Band immer seltener spielen, da beispielsweise Buddy Sacher und Peter Wilmanns mit der Musik-Kabarett-Gruppe "Ars Vitalis" (Gewinner des Deutschen Kleinstkunstpreises 1995) viel unterwegs waren.

Es gibt noch zahlreiche andere Musiker, die zusammen mit Peter Nonn auftraten; viele von ihnen haben sich für das Jubiläumskonzert im Kulturausbesserungswerk angekündigt. Dann wird auch die Big Band wieder einmal auflaufen, die in den letzten Tagen im Übungsraum in der Fixheide kräftig geprobt hat.

(sg-)
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