Leverkusen Photovoltaik: 2,5 Prozent Dividende

Leverkusen · Unzufrieden mit der aktuellen Situation waren nicht nur die Mitglieder der Genossenschaft "Neue Energie Leverkusen", sondern auch der Vorstand. Bei der Hauptversammlung im Bruno-Wiefel-Haus des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen sagte Jens Bonow: "Wir halten zwar Augen und Ohren offen, sehen aber aktuell keine Möglichkeiten für Investitionen, die eine akzeptable Rendite bringen würden."

Bürgermeister Bernhard Marewski lobte in seinem Grußwort die "beispielhafte Arbeit der Genossenschaft", ehe Bonow das Zahlenwerk erläuterte. Seit Gründung im Jahr 2012 mit 14 Mitgliedern (aktuell 132) wurden insgesamt 38 Photovoltaik-Anlagen realisiert. Diese produzierten im Vorjahr 608.200 Kilowattstunden Strom. Aus dem Jahresabschluss ergibt sich ein Überschuss in Höhe von 29.241,72 Euro, mit dem eine Dividende von 2,5 Prozent gewährt wird.

Er wünsche sich mehr Risiko, forderte ein Mitglied nach Abhandlung der Regularien. Bernd Fass, Vorsitzender des Aufsichtsrates, entgegnete: "Wir würden mehr Risiken eingehen, wenn sie kalkulierbar wären." Man habe in der Vergangenheit verschiedene Optionen geprüft, aber man arbeite nicht zum Schaden der Mitglieder.

Ohnehin habe er den Eindruck, als interessiere das Energie-Thema nicht mehr, weil andere Probleme wichtiger seien. Dennoch sei er "der festen Überzeugung, dass die Energiegenossenschaft noch mal richtig ins Spiel kommt, eventuell auch erst in drei bis vier Jahren", sagte der Aufsichtsratschef. Der erwartete technische Fortschritt werde eine Besserung und "deutlich höhere Aktivitätsmöglichkeiten" bieten.

Fass nannte "Solarenergie durch Fassadenanstrich" als Beispiel. Die Hoffnung ist groß, dass Stromerzeugung nicht nur auf Dächern, sondern künftig auch durch stromerzeugende Solar-Farbe möglich sein wird. Bereits jetzt kann mit Hilfe kleiner organischer Photo-Zellen Strom erzeugt werden. Diese werden in einer speziellen Mischung mit Acryl-Farbe eingebracht und auf Hausfassaden gestrichen, auf denen es genügend Sonneneinstrahlung gibt. Sobald in diesem Bereich ein Durchbruch erzielt werde, sei man wieder im Spiel, sagte Fass.

Aktuell gibt es Überlegungen, engagierte Mitglieder in einen Beirat zu holen, die für Anregungen sorgen und mit dem Vorstand Überlegungen entwickeln.

(gkf)
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