Leverkusen Politik will 20-Cent-Parken für Opladen

Leverkusen · Nebenan in Leichlingen gibt's die Brötchentaste: 15 Minuten kostenfreies Parken. In Langenfeld und Solingen auch. In Haan gar für 20 Minuten. In Leverkusen - nicht. Mit einem neuen Parkschein wollen die Bezirkspolitiker wenigstens ein Stück an die Nachbarstädte heranrücken.

 Der große Vergleich: Das kostet Parken in der Umgebung.

Der große Vergleich: Das kostet Parken in der Umgebung.

Foto: Peko

"Hier gibt's weder eine Brötchentaste, noch die kürzlich abgeschaffte Stunde freies Parken im Parkhaus Kantstraße", konstatierte OP-Plus-Politiker Markus Pott jetzt in der Bezirksvertretung II und schob eine Ersatzidee hinterher: "Da wäre es eine nette Geste in Opladen, wenn es einen 20-Cent-Parkschein gäbe."

Soll heißen: "An allen Parkscheinautomaten im Bezirk II soll künftig ein Parkschein bereits für 20 Cent erhältlich sein. Das soll dort sofort geschehen, wo die Umstellung ohne Aufwand möglich ist. Dort, wo nennenswerter Aufwand notwendig ist, soll der ,kleine' Parkschein später, und zwar nach dem nächsten Software bzw. Automatenwechsel, angeboten werden", schreibt OP Plus im Antrag. "In gleicher Weise sollen die Automaten, an denen es eine Maximalgebühr von 1,80 Euro gilt, auf ein Limit von zwei Euro angehoben werden. Auch soll der Minutenpreis unverändert bleiben und nur die maximale Parkdauer um gut zehn Prozent erhöht werden."

Dass es kostenfrei nicht gehen wird, sieht Opladen Plus ein - wegen des leeren Finanzsäckels der Stadt. Aber man solle doch denjenigen entgegenkommen, die nur kurz zum Bäcker oder zur Bank müssten. "Für die ist ein Parkschein von 50 Cent oft ärgerlich", sagte Pott. Und: Wer nicht das nötige Kleingeld von 1,80 Euro für die Höchstparkdauer in der Tasche habe, sei gezwungen, weniger Parkzeit zu ziehen. Etliche Bezirkspolitiker waren sich parteiübergreifend einig: gute Idee, nicht nur für Opladen, sondern auch für Wiesdorf und Schlebusch.

Nur Dirk Danlowski, laut Lucas Melzig (CDU), "scheinbar der letzte grüne Mohikaner in Opladen", hielt dagegen: "Das ist paradox. Wir diskutieren einerseits über Feinstaub und holen uns andererseits so noch mehr Verkehr nach Opladen. Ich bin gegen einen Prüfauftrag."

Den befürwortete Ingrid Samusch von der Stadt auch nicht. "Wir arbeiten gerade an der Änderung der Gebührenordnung. In der Vergangenheit haben wir solche Anträge immer wieder abgelehnt wegen der Umrüstungskosten von rund 300 Euro pro Automat. In Opladen gibt es 70 Stück. Da kann man sich ausrechnen, was das kostet." Und: "Weil die Automaten durch die 20-Cent-Stücke schneller voll werden, müssen sie öfter geleert werden. Auch das kostet."

Hinzu komme: Die Stadt geht davon aus, dass der Mini-Parkschein zu Mindereinnahmen von rund 200.000 Euro führen würde. Martin Krampf (SPD) schlug vor; "Dann arbeiten Sie den Antrag doch in ihre Gebührenordnung mit ein." Letztlich gab die Bezirksvertretung der Stadt aber doch den Prüfauftrag mit auf den Weg.

(RP)
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