Leverkusen Polizei warnt vor Enkeltrick-Betrügern in Leverkusen

Leverkusen · Laut Polizei häufen sich im Moment Fälle von Enkeltrick-Betrug. Allein am Montag zählten die Ermittler zehn Straftaten in Köln und Leverkusen. Die meisten seien erfolglos geblieben. Unter anderem bei einer 91-Jährigen. Die Seniorin erschien in ihrer Hausbank und bat um Abhebung eines hohen fünfstelligen Betrages. "Da der Bankangestellte das Vorhaben hinterfragte und zeitgleich die Polizei informierte, gelang es, die 91-Jährige vor einem immensen finanziellen Schaden zu bewahren", teilen die Beamten mit. Die von der angeblichen "Enkelin" angekündigte Abholerin (18) der Summe konnte vorläufig festgenommen werden.

Eine 84-Jährige in Leverkusen wurde hingegen Opfer ähnlicher Betrüger. "Trotz des aufmerksamen Bankangestellten, der die Dame bei Abhebung des fünfstelligen Bargeldbetrages nach den Hintergründen fragte, kam es zur Aushändigung des Geldes", berichtet die Polizei.

Sie appelliert an die Bürger, gerade am Telefon aufmerksam zu sein. Denn das Vorgehen der Betrüger sei stets gleich: Die Unbekannten rufen ältere Menschen an und geben sich als Enkel oder Nichte aus. Bei der Auswahl ihrer Opfer orientieren sich die Täter an altdeutschen Vornamen, die einen Rückschluss auf das Alter zulassen. Mit geschickten Fragen ("Rate mal wer hier ist?" oder "Erkennst Du mich nicht?") versuchten die Anrufer, das Vertrauen der Senioren zu gewinnen und anschließend Druck aufzubauen. "Sie gaukeln aktuelle, finanzielle Notlagen vor, bei der die Unterstützung der älteren Menschen als unerlässlich dargestellt wird", sagt die Polizei. Häufige Vorwände seien zum Beispiel ein Wohnungs- oder Hauskauf oder ein Autokauf. Sie fordern absolutes Stillschweigen und kündigen einen Boten an, der das Geld beim Opfer abholen soll.

Die Polizei rät: "Legen Sie auf, wenn sich ein Anrufer am Telefon nicht vorstellt und Sie seinen Namen erraten sollen!" Wer einen verdächtigen Anruf bekomme, solle misstrauisch sein und eine Vertrauensperson hinzuziehen. "Geben Sie keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Vergewissern Sie sich mit einem Rückruf bei den echten Verwandten." Auf keinen Fall dürfe man Fremden an der Haustür Geld oder Schmuck aushändigen und sie auch nicht in die Wohnung lassen. "Rufen Sie im Zweifel über den Notruf 110 die Polizei!", empfehlen die Beamten.

(sug)
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