Köln/Leverkusen Polizeipräsident ehrt mutige Helfer

Köln/Leverkusen · Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies hat 16 Frauen und Männer geehrt, die Zivilcourage bewiesen haben, als sie zu unfreiwilligen Zeugen von Verbrechen wurden. "Hinsehen, Handeln, Hilfe holen" heißt die Kampagne der Polizei.

Polizei ehrt "Alltagshelden" aus Köln und Leverkusen
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Polizei ehrt "Alltagshelden" aus Köln und Leverkusen

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Foto: Heinz-Friedrich Hoffmann

Polizeipräsident Jürgen Mathies ehrte Claudia Milles und 15 weitere Menschen gestern im Polizeipräsidium in Köln-Kalk für ihren couragierten Einsatz. "Es ist möglich, zu helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen", sagte er. "Hinsehen, Handeln, Hilfe holen" heißt die Kampagne, bei der die Polizei Menschen für ihre Zivilcourage auszeichnet.

Milles nutzte den Termin, um sich ein bisschen zu beschweren. "Der Polizist wollte am Telefon von mir wissen, wie viele Personen in der Gaststätte sind - also da hab' ich so einen Hals gekriegt", sagte die Rentnerin. Außerdem habe die Polizei sie aus dem Bett geklingelt, sie habe sich nach ihrem Anruf nämlich wieder schlafen gelegt. "Der Schutzmann wollte, dass ich mit aufs Präsidium komme wegen meiner Zeugenaussage - mitten in der Nacht. Da habe sie zu ihm gesagt: Ich glaube, Sie haben 'ne kranke Oma." Ob sie denn dann doch noch mitgefahren sei, wollte Mathies wissen. "Nö", sagte sie. Ein Lächeln konnte der Polizeipräsident ihr aber doch noch entlocken, wobei Milles den 50-Euro-Gutschein für ein Kaufhaus lieber spenden will.

Auch Aykut Akgün aus Steinbüchel hat der Polizei dabei geholfen, zwei Einbrecher zu schnappen. Der 41-Jährige bekam am 17. Juli nachmittags einen Anruf aus der Türkei, wo ein befreundetes Paar Urlaub machte. "Sie sagten: Bei uns wird gerade eingebrochen", erzählte er. Eine Kamera, die das Paar an der Terrasse installiert hatte, filmte zwei Täter, die Bilder bekamen die Bewohner automatisch auf ihr Handy geschickt. Akgün alarmierte die Polizei und fuhr zum Haus seiner Freunde. "Wie dreist das ist, am helllichten Tag irgendwo einzubrechen", sagte er. Er habe gehofft, dass er nicht vor dem Streifenwagen dort sei. "Mir war schon ein bisschen mulmig zumute." Doch die Polizei war dort und konnte die Täter (19, 51) noch im Haus festnehmen. Einem der beiden konnten die Ermittler durch einen DNA-Abgleich 27 weitere Taten nachweisen.

(RP)
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