Leverkusen Poller am Burgweg sollen verschwinden

Leverkusen · Freie Fahrt für Autos und keine Sackgasse mehr - so sieht die Bezirksvertretung I die Zukunft am Burgweg. Bei Bürgen stößt dies auf viel Widerspruch, zumal die Bepollerung des Burgwegs hinaus zur Straße Auf der Grieße einst gemeinsam mit den Anwohnern beschlossen wurde.

 Sorgten für heiße Diskussionen in der Bezirksvertretung I: die Poller am Burgweg, die die Politik gerne aus dem Weg schaffen würde.

Sorgten für heiße Diskussionen in der Bezirksvertretung I: die Poller am Burgweg, die die Politik gerne aus dem Weg schaffen würde.

Foto: Uwe Miserius

"Wir müssen manchmal auch auf den Bürger hören", sagte Erhard Schoofs (Bürgerliste) in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung. "Und in diesem Fall haben die Bürger recht." Andreas Eckloff (CDU) erwiderte, dass es für ihn "nicht infrage kommt", diesen Entscheid ohne eine fachkundige Meinung aus dem Bauausschuss zu fällen.

Die CDU begründet den mit der SPD gestellten Antrag für die Öffnung des Burgwegs damit, dass Autofahrer mit Wendemanövern am Ende der Sackgasse Schulkinder gefährden könnten. In einem Bürgerantrag, der Anfang des Monats der Bezirksvertretung vorgelegt wurde, sieht der Verfasser aber eine Durchfahrtstraße, wie sie angedacht ist, als ein größeres Risiko als die jetzige Sackgasse an.

"Es muss erst eine Verkehrsprüfung vorgenommen werden, von Spezialisten der Stadt", sagte Eckloff, "bevor eindeutig entschieden werden kann." Wenn jedoch die Verkehrsanalyse ergeben sollte, dass eine Durchfahrtsperre am heutigen Standort nicht notwendig sei, so sehe er sich nicht in der Lage "es besser zu wissen als die Fachleute".

Die Ansichten zu der Problematik rund um den Burgweg waren im Bezirk differenziert. So vertrat Wolfgang Berg (Bündnis 90/Die Grünen) eine den Bürgern naheliegende Meinung, Eckloff hingegen sagte: "Straßen sind da, um befahren und nicht abgepollert zu werden." Aus dem Kreise der Vertreter hieß es auch, das Verkehrsverkommen werde mit Sicherheit zunehmen, da die Abkürzung von Autofahrern wohl kaum ungenutzt bleiben würde. Michael Molitor von der Stadt legte nahe, keine endgültige Lösung zu fällen, sondern abzuwarten, wie das Verkehrsaufkommen auf der Straße sich ohne Durchfahrtsperre entwickeln würde. "Wir müssen keine endgültige Entscheidung fällen", betonte Molitor in der Sitzung. Er sagte außerdem, dass der Beschluss mit dem Ergebnis einer professionellen Gefahrenexpertise steht und fällt.

In der Abstimmung wurde beschlossen, die Aufhebung der Sperre zu bewilligen, jedoch überprüfen zu lassen, ob von der neuen Regelung eine Gefahr für Schulkinder ausginge. "Wenn dies der Fall sein sollte, werden wir den Beschluss überdenken", versicherte Molitor.

(juz)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort