Leverkusen Power-Frühstück im Pfannkuchenhaus
Leverkusen · Das Leverkusener BNI-Chapter "Arena" ist derzeit die Nummer eins in Deutschland - eine Schar von heimischen Unternehmern, die sich jeden Donnerstag früh um 7 Uhr im Schlebuscher Pfannkuchenhaus trifft.
Zu einem guten Tag gehört erst einmal ein gutes Frühstück - und zu einem erfolgreichen Geschäft gehören Kontakte und Empfehlungen. Warum nicht beides verbinden? Das ist die Idee, die hinter den wöchentlichen Treffen einer Schar von heimischen Unternehmen steckt, die sich jeden Donnerstag früh um 7 Uhr im Schlebuscher Pfannkuchenhaus trifft.
Was sich dann abspielt, ist straff organisiert. Nach dem ersten Schluck Kaffee und dem schnell geschmierten Brötchen eröffnet Mailin Kluth die gut anderthalbstündige Power-Frühstückssitzung. Mailin Kluth ist Chapterdirektorin, Übersetzerin und vertritt damit gleichzeitig ihr Büro im BNI-Chapter "Arena". Und macht dabei auch unumwunden Werbung für ihr eigenes Geschäft.
So wie die rund drei Dutzend Unternehmer, die quer durch alle Branchen vertreten sind. Da ist der Bauunternehmer genauso dabei wie der Rechtsanwalt, der Verlagsrepräsentant wie der Finanzberater, der Telefonfachmann wie der Gartengestalter. Ob nun Immobilienmakler, Zimmermann, Veranstaltungs- oder Werbetechniker, Dachdecker oder sogar eine Musik-Kabarettistin und Sängerin (für die Unternehmensfeiern) - sie alle sind Mitglied im Leverkusener Chapter der weltweiten und in den USA erfundenen Organisation BNI (Business Networking International) , die inzwischen rund 6600 Abteilungen zählt. Motto: "Local Business, global Network".
Im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) sind es, wie die Versammlungsleiterin eingangs berichtete, aktuell 349 Chapter. Die Leverkusener Abteilung ist dabei die zweiterfolgreichste, sogar derzeit die Nummer eins in Deutschland.
Der Erfolg wird gemessen nach Punkten, die es in erster Linie für durch Empfehlungen generierten Umsatz gibt, aber auch dafür, wie lange die Mitglieder jeweils mitmachen, wie viele Gäste eingeladen werden und einiges mehr.
Mitglied im Chapter Arena kann man zunächst nur für ein Jahr werden. Dann muss man zunächst einmal selbst eine Verlängerung beantragen. Die anderen Mitglieder können dies allerdings verhindern, wenn sie meinen, dass dieser Unternehmer nicht zu ihrem Chapter passt.
Das Besondere ist dabei, dass es von jeder Branche jeweils nur einen Vertreter gibt. "Nur bei besonderen Berufen wie beispielsweise Rechtsanwälten machen wir Ausnahmen", erklärt Mitgliederkoordinator Sven Schlickowey: "Aber dann müssen sie auf völlig unterschiedlichen Rechtsgebieten spezialisiert sein."
Zum straffen Frühstücks-Prozedere gehört auch: Jedes Mitglied darf beziehungsweise muss in genau 45 Sekunden sein Unternehmen vorstellen, sich also selbst empfehlen. Zum strengen Verfahren zählt, dass eine Anwesenheit als Pflicht empfunden wird. "Sonst würde das keinen Sinn machen", ist Schlickowey überzeugt. Daher auch der ungewöhnlich frühe Termin, "damit keiner eine Ausrede parat hat".
Anschließend - und das ist eigentlich der wichtigste Teil der Veranstaltung - werden noch viele kleine Zettel ausgetauscht, mit Empfehlungen und Umsatzmeldungen der gemeinsam eingefädelten Geschäfte. Da weiß der Gartengestalter beispielsweise, dass sein Kunde noch eine Betonplatte für die Garage braucht und schiebt dessen Telefonnummer schnell über den Tisch zum Bauunternehmer.
Das scheint in der Tat gut zu funktionieren; denn sonst wäre das Leverkusener Chapter wohl nicht derzeit die Nummer eins in Deutschland. Aber auch privat hilft man sich, wenn einer nach einem "guten Hals-Nasen-Ohren-Arzt" sucht oder weiß, wo es einen freien Wohngemeinschaftsplatz für die Tochter gibt.
Jetzt schnell noch ein "Tschüss" bis zum nächsten Donnerstagsfrühstück.
Die Tagesarbeit ruft ...
