Leverkusen Prinz HaJü I. und seine 17 Tanzmariechen

Leverkusen · Das Tanzcorps Rut-Wiess aus Wermelskirchen-Dabringhausen tritt mit dem Holzhausener Regenten in Leverkusen auf und bildet beim Umzug am Tulpensonntag die "Speerspitze" des Dreigestirns.

Leverkusen: Prinz HaJü I. und seine 17 Tanzmariechen
Foto: Schütz Michael

Prinz HaJü I. von den "Freunden des Holzhausener Karnevals" in Lützenkirchen holt sich für seine großen Auftritte Unterstützung aus der Nachbarschaft: Bei den Terminen, wo es der Platz zulässt, begleitet das Tanzcorps Rut-Wiess Dabringhausen aus Wermelskirchen den Prinzentross. Dabei sind "Auswärtsspiele" wie beispielsweise Auftritte in Odenthal eigentlich nicht ungewöhnliches für die 17 Tanzmariechen und die drei Tanzoffiziere, die Begleitung eines auswärtigen Narren-Regenten ist für das Corps jedoch eine außergewöhnliche Premiere. Für die Auftritte studierte die Tanzgarde zwei Choreografien ein, zur Generalprobe kam Prinz HaJü in die Höferhof-Sporthalle nach Dabringhausen.

Prinz HaJü, bürgerlich Hans-Jürgen Knitter, zeigte sich bei der Probe begeistert. Als einer der Tanzoffiziere den Befehl "Tanzmariechen, stillgestanden!" ausrief und die marschierenden Füßen der Tänzerinnen punktgenau wie von Zauberhand auf dem Boden ruhten, freute sich der närrische Regent: "Das machen wir in Leverkusen auch so, das schindet Eindruck!"

Der 56-jährige Prinz bildet in Holzhausen mit seinen Töchtern Inga (30 Jahre) und Wiebke (27) als Paginnen das Dreigestirn. Über eine Bekannte in Dabringhausen entstand der Kontakt zu Rut-Wiess, erzählt Inga Knitter: "Wir wollten gerne etwas Neues machen - so kamen wir auf die Idee." Und ihr Vater, der auch Gast bei der Dabringhausener Prinzenproklamation war, ergänzt: "Es ist toll, etwas gemeinsam und ortsübergreifend zu machen." Lachend fügt er hinzu: "Die Zusammenarbeit bleibt ja in der kölschen Region. Mit dem Düsseldorfer Raum muss das nicht sein." Katharina Klaar, Trainerin der 2007 gegründeten Rut-Wiess-Tanzgarde, die der Karnevalsgesellschaft "Dawerkuser Allerlei" angehört, freut sich über die Strahlkraft des Corps: "Auswärtige Auftritte kennen wir natürlich. Es ist aber eine Premiere für uns, mit einem auswärtigen Prinzen unterwegs zu sein. Das ist eine tolle Erfahrung für uns, durch solche Aktivitäten entstehen Freundschaften. Wir sind froh über jeden Auftritt und die mit Prinz HaJü sind etwas Außergewöhnliches. Stress hat uns das nicht bereitet, auch wenn wir speziell dafür geprobt haben - wir sind alle mit Freude dabei." Letztlich brächten die Gagen für die Auftritte zudem ein paar Euro in die Vereinskasse. Organisiert will eine solche Kooperation natürlich dennoch sein: Wann sind die Termine? Wie groß ist die Bühne an den Auftrittsorten? In welcher Reihenfolge wird die Bühne betreten? Das sind nur einige der zu klärenden Fragen. Beispielsweise musste abgestimmt werden, dass die Tanzgarde Rut-Wiess bei der Wermelskirchener Kult-Veranstaltung "Tenter Meddemang" (18. Februar) frühzeitig im Programm auftritt, weil sie direkt danach weiter nach Leverkusen muss, um zu Prinz HaJü zu stoßen.

Als ehemaliger Sänger einer Band hat Prinz HaJü für die Zeit seiner Regentschaft zwei Lieder aufgenommen, die er bei seinen Auftritten live singt - ein Potpourri aus aktuellen Karnevalshits und die Eigenkomposition "He in Lützebümmel". Bei den Stelldicheins mit Rut-Wiess wird die Tanzgarde diese beiden Songs mit eigens dafür einstudierten Choreografien begleiten, dazu gesellen sich je nach zur Verfügung stehender Zeit ein oder zwei Tänze des Corps.

Beim Karnevalsumzug in Lützenkirchen-Holzhausen am Tulpensonntag (26. Februar) bildet Rut-Wiess die "Speerspitze" des Prinzen und seiner Paginnen. Regent HaJü kündigte an, dass er sich beim Rosenmontagszug in Dabringhausen gerne unter die Besucher mischen will, um "seinem" Tanzcorps Rut-Wiess bei deren Heimspiel zuzujubeln: "Wenn es die Termine zulassen, schaue ich am Karnevalssamstag auch bei 'Wir unter uns' in Wermelskirchen-Dabringhausen vorbei!"

(RP)
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