Leverkusen Radarfallen bringen 4,6 Millionen Euro

Leverkusen · Die festen und mobilen Tempoüberwachungen sind für die Stadt Leverkusen ein lukratives Geschäft. Vor allem der Blitzer auf der Leverkusener Rheinbrücke ist ein echter Goldesel.

 Die Blitz-Anlage auf der A-1-Rheinbrücke hat der Stadt Leverkusen im vergangenen Jahr rund 3,8 Millionen Euro eingebracht.

Die Blitz-Anlage auf der A-1-Rheinbrücke hat der Stadt Leverkusen im vergangenen Jahr rund 3,8 Millionen Euro eingebracht.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Raser gefährden den Verkehr, bringen aber Geld ins Stadtsäckel. Im vergangenen Jahr hat die Stadt Leverkusen Verkehrssündern, die über feste und mobile Radarfallen erwischt wurden, 4,62 Millionen Euro in Rechnung gestellt. Der Löwenanteil entfiel dabei - wie seit Jahren - auf die sechs Blitzanlagen auf der Leverkusener Rheinbrücke. Ganze 3.820.000 Euro kamen dort zusammen, weil sich Auto- oder Motorradfahrer nicht an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometer gehalten haben.

Aber es gibt noch mehr Stellen, an denen Verkehrsteilnehmer überwacht werden. "Auf Leverkusener Stadtgebiet befinden sich 13 festinstallierte Geschwindigkeitsmessanlagen, die rotierend mit zwei Kamerasystemen bestückt werden" berichtet Stadtsprecherin Julia Trick. Für die mobile Radarkontrolle stünden zwei Messwagen zur Verfügung. "Ein Fahrzeug ist mit einer Front- und einer Heckkamera, das zweite Fahrzeug nur mit einer Heckkamera ausgerüstet."

Die Autos dürften an 425 Messstellen eingesetzt werden, "die alle im Rahmen der personellen Möglichkeiten angefahren werden". Diese Orte würden regelmäßig auf der Internetseite der Stadt angekündigt. Und sie seien bewusst ausgewählt. "Alle Messstellen durchlaufen vor der jeweiligen Freigabe ein ausgiebiges Prüfverfahren, das unter anderem in Abstimmung mit der örtlichen Polizeibehörde erfolgt", sagt Trick. "Dies stellt sicher, dass sich alle eingerichteten Messstellen in Bereichen befinden, die mindestens ein Kriterium für eine Gefahrenstelle erfüllen."

Eine Gefahrenstelle sei genau definiert. Fielen bis Mitte 2013 nur Orte vor schützenswerten Einrichtungen wie Schulen, Altenheimen, Kindergärten und Krankenhäusern darunter, seien jetzt auch Geschwindigkeitsmessungen an oder in unmittelbarer Nähe von Orten und Strecken, die vermehrt von schwachen oder schutzwürdigen Verkehrsteilnehmern (Fußgängern, Radfahrern, Kindern, Senioren) genutzt werden, erlaubt.

Außerdem an Stellen, an denen überdurchschnittlich oft das Tempolimit überschritten wird. Um die Raser auch zu ahnden, sind mehr als nur die Fahrer der Messwagen nötig. "Bei der Stadtverwaltung sind insgesamt 31 Mitarbeiter mit dem Thema Radarkontrollen befasst: im Messdienst, in der technischen Betreuung und der Bildbearbeitung sowie in der Bußgeldstelle."

Die höchsten Bußgelder seien für Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 70 km/h verhängt worden. Gemäß aktuellem Bußgeldkatalog fallen dafür 680 Euro an, außerdem ein dreimonatiges Fahrverbot. "Wo die Stellen mit den höchsten Einnahmen - abgesehen von der A1-Brücke - sind, lässt sich nicht beantworten, weil es dazu keine separaten Auswertungen gibt", sagt Trick.

(sug)
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