Rp-Serie Mit Dem Fahrrad In Den Frühling Radeln am Rhein - die Tour für Romantiker

Leverkusen · Für alle, die es beschaulich lieben, ist die Strecke über den Monheimer Deich ideal. Es gibt viel Historisches zu entdecken.

Rp-Serie Mit Dem Fahrrad In Den Frühling: Radeln am Rhein - die Tour für Romantiker
Foto: Friedemann Fey

Monheim Frisch verliebt oder erfahrenes Ehepaar - bei einer Radtour am Rhein bleibt die Romantik nicht auf der Strecke. Das breite Band des Flusses eingebettet in Wiesen, scheinbar unberührte Natur als Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten, durch Gassen und an historischen Häusern vorbei führt der gemeinsame Weg mit zahlreichen Momenten der Zweisamkeit.

Rp-Serie Mit Dem Fahrrad In Den Frühling: Radeln am Rhein - die Tour für Romantiker
Foto: klxm

Beginn Vom Busbahnhof im Herzen von Monheim läuft er auf der Alten Schulstraße durch den Torbogen des Schelmenturms in die historische Altstadt mit Fachwerkhäusern, Kopfsteinpflaster und altem Baumbestand. Nach einer Runde um den ehemaligen Marktplatz rollen die Räder zurück zum Schelmenturm, dem letzten Zeugen der einstigen Stadtmauer. Er entstand um 1400 und diente als östlicher Zugang in die Stadt. Im 16. und 17. Jahrhundert beherbergte der Backsteinbau die Gefangenen - inzwischen können Paare dort den Bund fürs Leben schließen. Vor dem 26 Meter hohen Turm rollen die Räder rechts in die Grabenstraße, dann links in die Frohnstraße und wieder rechts in die Parkstraße am Familienhofcafé Giebner vorbei. Der Duft nach frischen Waffeln lockt zur ersten Einkehr. Alternativ lädt die große Wiese vor der imposanten Kulisse der Marienburg zu einem Picknick zu zweit ein.

"Die bunten Blumen und die historischen Mauern sind sehr romantisch", schwärmt Rosi Fritgen vom Monheimer Frauenforum. Sie bietet verschiedene Radtouren auf und rund um die so genannte "Grüne Acht" an und hat die Tour gemeinsam mit Jutta Lincke ausgearbeitet.

Hauptweg Wieder im Sattel, führt der Hauptweg zu einem Tor am Ende des Parks und über die Bleestraße. "Über eine schöne Holzbrücke geht es weiter Richtung Rheinbogen. Unterhalb des Deiches schweift der Blick über die grüne Ebene des Deichvorlandes", sagt Rosi Fritgen. Sie empfiehlt, an der ersten Möglichkeit rechts abzubiegen und die kleine Steigung bis zur Deichkrone zu erklimmen. Anschließend folgen die Radler der asphaltierten Strecke zur Reitanlage Gut Blee. "Danach bietet sich freie Sicht auf den Rhein, und wenn die Sonne untergeht, sind sogar die Türme vom Chempark Dormagen auf der gegenüberliegenden Seite romantisch", sagt Jutta Linke lächelnd. "Auf der rechten Seite sind Weiden, auf denen Pferde grasen und Graureiher auf Futtersuche sind. Die Schiffe und der Kontrast aus Natur und Industrie machen den besonderen Reiz aus."

Museum und Monberg Auf ebener Strecke radelt es sich entspannt eine Weile am Rhein entlang, wo der bunt bemalte Aalschokker auf dem Wasser schaukelt. "Das alte Fischfangboot erinnert daran, dass dies mal der Broterwerb für viele Menschen hier war", berichtet Fritgen. Mehr zur Heimatgeschichte zeigt das Deusser Haus, das sonntags geöffnet ist. "Auf einem der Fotos der einstigen Shell-Mitarbeiter habe ich meinen Vater wieder erkannt. Das kleine Museum ist ganz interessant - nicht nur für Monheimer." Ein Hauch von Südsee lässt sich auf dem Monberg erleben. Das Restaurant hat seine Terrasse zur Oase mit Liegestühle, Quarzsand und Rheinblick ausgebaut. Mit einem Cocktail in der Hand, lässt sich der Augenblick genießen. Nach der Auszeit geht es auf dem Deich weiter an Baumberg vorbei zum Haus Bürgel. Das Museum zeigt sonntags Schätze aus der Römerzeit, die Biologische Station die Schönheit der Natur. Besucher können durch eine Obstwiese streifen und sich die verschiedenen Sorten erklären lassen.

Der Auenwald ist auch vom Sattel aus erfahrbar. "Dort sind derzeit die Frühblüher wie Buschwindröschen und Bockskraut zu sehen, Anfang Mai kommt der Pirol aus dem Winterquartier zum Brüten. Sein Ruf lässt sich über unsere Audiotafel auf das Handy herunterladen", sagt Ralf Badtke, Mitarbeiter der Biologischen Station. Um das Federkleid des Eisvogels zu bewundern, müssten sich die Radler vom Weg ablenken lassen und den Hinweistafeln folgen. Denn die Route tangiert ihren Lebensraum nur und führt dann zum Fähranleger. "Dort gibt es eine interessante Tafel, die zeigt, welche Steine der Rhein von der Schwäbischen Alb, aus der Pfalz und der Eifel mitbringt", sagt Ralf Badtke.

Fähre und Zons Mit der Fähre setzen Radler und Räder ans andere Ufer nach Zons. "Die Festung ist ein Kleinod. Die engen Gassen führen in eine andere Welt und zeigen, wie die Menschen damals gelebt haben", schwärmt Jutta Lincke. Die Cafés, Galerien und kleinen Lädchen laden zum Schlendern ein. "Es ist wirklich zauberhaft dort", versichert Jutta Lincke. Aus dem Mittelalter führt der Weg in die Moderne am Fluss entlang mit Blick auf Baumberg und Monheim zurück bis zum Ausflugslokal Piwipp. Dort bietet sich eine Einkehr an und anschließend bringt das Piwipper-Bötchen alle zurück.

Abschluss Erneut auf die Deichkrone strampeln, oben rechts abbiegen und am Rhein entlang an Gut Blee vorbei zum Schelmenturm fahren. In der Altstadt bietet sich Sandys Schlagercafé für einen Absacker an, bevor frisch Verliebte und Ehepaare am Busbahnhof den Ausgangspunkt erreichen.

(RP)
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