Leverkusen Radfahr-Vorstoß beschäftigt die Opladener

Leverkusen · Karl Landers findet es grundsätzlich in Ordnung, dass Radfahrer die Opladener Fußgängerzone nur zu bestimmten Zeiten utzen dürfen. "Aber diese rigorose Einschränkung könnte ruhig ein wenig gelockert werden", sagt er. "Eine Verlängerung bis 10 Uhr fände ich nicht verkehrt."

 <strong>Kerstin Heise  (53): "Ich fahre sehr gern Fahrrad, und je länger man auf dem Sattel sitzen darf, desto besser finde ich es. Zudem könnte man Einkäufe in Opladen gut mit dem Rad erledigen, wenn das Fahren bis 10 Uhr erlaubt wäre."

<strong>Kerstin Heise (53): "Ich fahre sehr gern Fahrrad, und je länger man auf dem Sattel sitzen darf, desto besser finde ich es. Zudem könnte man Einkäufe in Opladen gut mit dem Rad erledigen, wenn das Fahren bis 10 Uhr erlaubt wäre."

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Derzeit gilt: Radlern ist es gestattet, von abends 19 Uhr bis morgens 9 Uhr in dem Bereich zu fahren. Danach muss der Drahtesel geschoben werden, andernfalls droht ein Strafzettel.

 &lt;strong&gt;Amico Calogero  (36): "Wenn die Geschäfte geöffnet sind, haben die Radler hier nichts mehr zu suchen. Ich bin selbst oft mit dem Fahrrad in der Fußgängerzone unterwegs, zu den erlaubten Zeiten. Rücksichtslose Radler sind vor allem für Kinder eine Gefahr."

<strong>Amico Calogero (36): "Wenn die Geschäfte geöffnet sind, haben die Radler hier nichts mehr zu suchen. Ich bin selbst oft mit dem Fahrrad in der Fußgängerzone unterwegs, zu den erlaubten Zeiten. Rücksichtslose Radler sind vor allem für Kinder eine Gefahr."

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Opladener Anwalt Peter Orlowski fordert in einem Bürgerantrag, den er bei der Bezirksvertretung eingereicht hat, den Radlern zu erlauben, wenigstens bis 10 Uhr fahren zu dürfen — unter anderem mit der Begründung, dass der Andienungsverkehr bis 10 Uhr gestattet sei und somit Lkw- und Radfahrer ungleich behandelt würden.

 Udo Wolf (60): "Nachdem die Geschäfte geöffnet haben, wären Radfahrer eine Behinderung für die Leute, die herumlaufen – wenn die aus den Läden kommen und nicht nach links und rechts schauen, ist ein Knall programmiert."

Udo Wolf (60): "Nachdem die Geschäfte geöffnet haben, wären Radfahrer eine Behinderung für die Leute, die herumlaufen – wenn die aus den Läden kommen und nicht nach links und rechts schauen, ist ein Knall programmiert."

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Orlowski ist mit dieser Auffassung nicht allein, wie eine Umfrage am Samstag belegt: "Dass der Lieferverkehr bis um diese Uhrzeit fahren darf, Radler aber nicht, finde ich ungerecht", kommentiert beispielsweise eine 62-jährige Opladenerin. Eine Begrenzung bis 10 Uhr für beide Seiten sei ein kleiner Kompromiss. Im Hinblick auf eine komplette Freigabe an allen Wochentagen sieht die Opladenerin das Problem, dass viele Fahrradfahrer dies zum Anlass nehmen könnten, durch die Fußgängerzone zu heizen.

Das Verhalten mancher Radler, die das Verbot tagsüber missachten oder zu schnell unterwegs sind, stößt vielen Bürgern übel auf: "Es gibt hier so viele Erwachsene, die rücksichtlos fahren und überhaupt nicht wissen, was sie anrichten. Da sollte seitens der Polizei schon besser kontrolliert werden", moniert etwa Karl Landers. Der zweifache Vater Amico Calogero sieht vor allem Kinder in Gefahr. "Einige Radler fahren ohne Rücksicht auf Verluste hier durch."

Der ADFC Leverkusen plädiert dafür, die bestehende Regelung abzuschaffen. "Wir sind für eine komplette Öffnung der Fußgängerzone", betont Marie-Agnes Kratz vom Fahrrad-Club. "In Schlebusch klappt das ja auch wunderbar." Unvernünftige Menschen gebe es immer, "aber wenn man insgesamt rücksichtsvoll miteinander umgeht, ist es kein Problem", sagt Kratz.

Walter Schröder, stellvertretender Bezirksvorsteher, bezweifelt, dass Orlowskis Bürgerantrag durchkommt. "Wir von den ,Unabhängigen' und die Grünen sind dafür, alle anderen Parteien aber nicht", sagt er.

Schröder würde es begrüßen, wenn die gesamte Bahnhofstraße bis zur Birkenbergstraße freigegeben würde. "So, wie es jetzt ist, muss man als Radler ja einen Umweg fahren." Er ist überzeugt davon, dass die meisten im Schritttempo führen, "zehn Prozent würden aber natürlich durchrasen. Gegen diese Fahrer müsste man strikt vorgehen und ein Bußgeld von 30 Euro verhängen."

(RP)
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