Leverkusen/Leichlingen Raiffeisenbank erwägt Fusion mit der Dormagener VR-Bank

Leverkusen/Leichlingen · Die Raiffeisenbank Rhein-Berg prüft zurzeit intensiv eine engere Zusammenarbeit mit der Dormagener VR-Bank - und am Ende dieser Prüfung könnte eine Fusion beider Häuser stehen. Dies teilten die Vorstände am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

 Bernhard Schwarz: Alle Geschäftsstellen bleiben bestehen.

Bernhard Schwarz: Alle Geschäftsstellen bleiben bestehen.

Foto: rm (Archiv)

Zurzeit ist die Raiffeisenbank an der Felderstraße 51 in Rheindorf, der Langenfelder Straße 37 in Hitdorf, der Lützenkirchener Straße 342 in Lützenkirchen sowie an der Solinger Straße 8 in Witzhelden vertreten. "Und daran wird sich auch nichts ändern", versicherte Schwarz. Die Kunden könnten eher damit rechnen, "dass unser Serviceangebot weiter ausgebaut wird, bis hin zur Eröffnung neuer Geschäftsstellen". Der Klassiker bei Fusions-Überlegungen - eine Bank hilft der anderen aus der Patsche - trifft nach Aussagen beider Geldinstitute in diesem Fall nicht zu. "Wir sind beides gut aufgestellte Häuser, die auf Augenhöhe miteinander verhandeln", betont Bernhard Schwarz.

In Zahlen bedeutet das: VR-Bank und Raiffeisenbank treffen sich mit einem betreuten Kundenvolumen von 1,1 beziehungsweise 1,15 Milliarden Euro fast auf den Punkt in der gleichen Dimension. Die VR-Bank hat 144 Mitarbeiter, die Raiffeisenbank 150. Und auch die Bilanzsummen liegen mit 486 Millionen Euro bei der VR-Bank und 572 Millionen bei der Raiffeisenbank nicht allzu weit auseinander.

Die beiden Genossenschaftsbanken haben nach eigenem Bekunden schon länger Kontakt. Dabei geht es um eine "intensive fachliche Zusammenarbeit". Die Controlling-Experten treffen sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch. VR-Vorstandsmitglied Rainer Hilgers erklärt, dass es eine Vorgabe der Finanzaufsicht sei, Personalreserven für den Notfall zu schaffen. Dies geschehe mit Hilfe der Raiffeisenbank Rhein-Berg. Basis dafür sei eine "geordnete Vermögens-, Liquiditäts- und Ertragslage hier wie da, vergleichbare Größenordnungen und eine weitgehend deckungsgleiche Unternehmensstrategie".

Auch die Zusammenarbeit der Vorstände laufe seit langem hervorragend. "Erstaunlich, dass der Rhein in den Köpfen immer noch eine Grenze darstellt, die er in Zeiten hochmoderner Techniken schon lange nicht mehr ist", verkünden beide Seiten. Für das Dormagener Kreditinstitut ist es der zweite Anlauf hin zu einer Partnerschaft. 2014 war eine Fusion mit der Raiffeisenbank Grevenbroich gescheitert. Der Grund soll an einem Vorstandsposten gelegen haben, den die Grevenbroicher zusätzlich haben wollten.

Solches Gezänk scheint bei den neuen Partnern (noch?) gänzlich außen vor zu sein. Ob die Fusion tatsächlich kommt, soll in den nächsten Monaten gemeinsam mit den Mitarbeitern erarbeitet werden. In jedem Fall aber will man die sich bietenden Chancen nutzen, "wenn zwei starke und gesunde Genossenschaftsbanken ihre Kräfte bündeln""

(RP)
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