Leverkusen Otto-Grimm-Straße wird umbenannt

Leverkusen · Der Leverkusener Stadtrat hat am Montagabend mehrheitlich beschlossen, die Otto-Grimm-Straße umzubenennen, und zwar so, wie es bereits in der Bezirksvertretung I beschlossen worden war.

Den künftigen Namen setzten die Ratsmitglieder allerdings nicht fest. "Das ist Sache der Bezirksvertretung", hieß es seitens der Stadtverwaltung, nachdem die ersten Diskussionen um die Neubenennung begannen.

Die CDU will die Wiesdorfer Straße dem evangelischen Pfarrer Johannes Schmitz widmen, der sich in seinen Predigten gegen die Nazis gewandt habe. Darüber hinaus sind der frühere Landesvater Johannes Rau und der ehemalige Leverkusener Oberstadtdirektor Bruno Krupp (SPD) im Gespräch.

Der bisherige Namensgeber, der ehemalige Leverkusener Oberstadtdirektor Grimm, hingegen soll Historikern zufolge eine nicht geringe Mitverantwortung an den Taten der Nazis tragen. Die Fraktion von Pro NRW lehnt eine Umbenennung der Straße ab.

Weil die Diskussion unübersichtlich wurde und zwischendurch dem ein oder anderen unklar war, worüber die Ratsmitglieder nun eigentlich entscheiden sollten, erlaubte sich Bürgerlisten-Fraktionschef Erhard Schoofs schließlich einen Scherz. Um künftig auf der sicheren Seite zu sein, "beantragen wir, alle neuen Straßen nur noch nach Blumen zu benennen", sagte er. Von der Umbenennung der Otto-Grimm-Straße sind 35 Anwohner betroffen. Sie müssen ihre Adressen ändern, sobald der neue Name feststeht.

(sug)
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