Leverkusen Rauschender Empfang für WM-Helden

Leverkusen · Die Behindertensport-Abteilung des TSV hatte für ihre erfolgreichen Starter in Doha eine tolle Feier organisiert.

 Jubelbild: Die Doha-Fahrer berichteten beim Empfang von ihren Erlebnissen und plauderten dabei auch mehrfach aus dem Nähkästchen.

Jubelbild: Die Doha-Fahrer berichteten beim Empfang von ihren Erlebnissen und plauderten dabei auch mehrfach aus dem Nähkästchen.

Foto: uwe miserius

Braungebrannt, gut gelaunt und sichtlich überrascht betraten die Hauptdarsteller das Foyer der Leichtathletik-Halle des TSV. Applaus und Glückwünsche zauberten trotz Schlafmangel und Reisestress ein Lächeln auf die Gesichter der erlesenen Reisegruppe.

Hinter dem Rücken der Sportler hatte die Behindertensport-Abteilung für ihre erfolgreichen Starter bei der WM im fernen Doha einen Empfang organisiert.

Angesichts von neun Medaillen - darunter vier goldenen - gingen Vereinsboss Kurt Beck in seiner Ansprache schnell die Superlative aus. Und beim Vorsitzenden des Trägervereins des Olympiastützpunkts Rheinland, Hans-Peter Meyer, hat die Begeisterung für die Erfolge in Doha sogar die ganze Familie erfasst. "Schon wieder Gold", hatte darum auch der Enkel den Erfolg der 4x100 Meter-Staffel begeistert kommentiert. Dieser Sieg war bei Ankunft in Leverkusen erst einige Stunden alt und darum beliebtes Gesprächsthema.

Einen Blick auf die Medaillen konnten die Anwesenden zwar nicht werfen. Sie blieben gut verstaut im Gepäck. Das war aber nicht weiter schlimm. Denn als Ersatz dafür berichteten die Doha-Fahrer von ihren Erlebnissen und plauderten dabei auch aus dem Nähkästchen. So berichtete Abteilungsgeschäftsführer Jörg Frischmann etwa schmunzelnd von den ausdauernden Sangesbemühungen seiner Schützlinge. Die wurden auf der Rückfahrt nicht müde, Lieder auf "Frischi" anzustimmen, dessen Geburtstag am Vortag weitgehend den letzten Wettkämpfen zum Opfer gefallen war. Vergnügter Mittelpunkt der Gespräche waren die Leverkusener Goldstaffel und ihr gerührter Coach Karl-Heinz Düe. In der Reihenfolge ihres Mitwirkens berichteten Markus Rehm, David Behre, Felix Streng und Johannes Floors, wie sie den Coup erlebt hatten. Umso süßer machten den Triumph für das Bayer-Quartett die Provokationen der US-Läufer, die ihre Gegner mit Sprüchen aus dem Konzept hatten bringen wollen. Dass die ihren letzten Wechsel verpatzt hatten, war Schlussläufer Johannes Floors während des Laufs überhaupt nicht bewusst. "Ich hörte nur noch Felix, der schrie: lauf, lauf", erinnert er sich. Wie gut ihm das gelang, zeigten die Vier Beck dann gleich noch im Video, das sie als Andenken auf dem Smartphone gespeichert hatten.

Eine spannende Geschichte war auch die Rückreise selbst. Denn ein schneller Flug hatte die Überraschung in Gefahr gebracht. Er zwang den (natürlich eingeweihten) Geschäftsführer zum Einschreiten. Einige Minuten brachte der Zufall in Form eines erst spät am falschen Band einlaufenden Koffers. Den Rest der nötigen Verzögerung erreichte "Frischi" mit einem kurzen Bierstopp am Flughafen - trotz der frühen Stunde kam diese Idee bei den Leverkusenern hervorragend an. Und daheim blieb dem Organisationsteam so genügend Zeit für die letzten Vorbereitungen.

(kre)
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