Leverkusen Rennbaum-Stau-Kreisel: Stadt verschiebt Umbau

Leverkusen · Es stand nicht auf der Tagesordnung, aber mit der Stadt diskutiert haben die Bezirksvertreter doch über die "Verkehrsinfarkt"-Lage rund um den Kreisel Rennbaumstraße.

 Auto an Auto quälen sich die Fahrer tagtäglich durch den Stau am Kreisel Rennbaumstraße. Rasche Abhilfe gibt's nicht. Die Bezirksvertreter wollen sich verstärkt des Themas annehmen.

Auto an Auto quälen sich die Fahrer tagtäglich durch den Stau am Kreisel Rennbaumstraße. Rasche Abhilfe gibt's nicht. Die Bezirksvertreter wollen sich verstärkt des Themas annehmen.

Foto: Uwe Miserius

Der Film "Und täglich grüßt das Murmeltier", in dem sich für den Protagonisten immer dasselbe Szenario abspielt, bis er aus der Dauerschleife doch noch rauskommt, war ein Kino-Kassenschlager - und lässt sich auf den Kreisel Rennbaumstraße übertragen. Tagein, tagaus wiederholt sich für hunderte Autofahrer der Stau. Die Dosierungsampel an der Pommernstraße, die die Politik eingesetzt, abgesetzt, wiedereingesetzt hat, damit die Autofahrer aus Bergisch Neukirchen eine Chance haben, in den Kreisel einzufahren, bringt wenig (zumal mit der Stauffenberg-Baustellenampel nicht synchron geschaltet). Das zeigt etwa die Staulänge auf der Burscheider Straße, die teils bis nach Pattscheid reicht.

Und so rasch wird sich daran nichts ändern. Auch wenn die Politik das Thema am Dienstag spontan am Rande die Tagesordnung diskutierte. Eigentlich hatten die Bezirksvertreter für Opladen über das Straßeninstandsetzungskonzept sprechen wollen. Weil es bei einem Punkt darin um eine TBL-Maßnahme zwischen Kreisel und Ortseingang Bergisch Neukirchen ging, lenkte Lucas Melzig (CDU) die Diskussion auf den Kreisel: "Die Situation kommt einem Verkehrsinfarkt gleich", klagte er. Bezirksvorsteher Rainer Schiefer pflichtete bei: "Der Kreisel hätte doch schon 2014 fertig sein sollen."

Als Reinhard Schmitz vom Tiefbauamt argumentierte, einen Grundstücksteil des ehemaligen Autohauses bekomme die Stadt derzeit nicht, es sei aber für eine Umgestaltung des Kreisels notwendig, entbrannte die Diskussion vollends. Schiefer erinnerte, dass er vor ein paar Jahren schon Ausbaupläne von der Stadt vorgelegt bekommen habe - "ohne den Zukauf vom Autohaus-Grundstück. Das zieht für mich nicht, dass es jetzt von der Stadt heißt, es tut sich nichts, weil sie das Grundstück nicht kaufen kann."

Michael Molitor (Fachbereich Oberbürgermeister) versuchte aufzuklären: Bei den Plänen, über die Schiefer spreche, habe es eine favorisierte Variante gegeben, für die ein anderes Grundstück hätte einbezogen werden müssen. Dies habe nicht geklappt, ebenso nicht das mit dem Autohausareal. Falls dort aber das Berufskolleg erweitert werde, dann ergebe sich sicher daraus eine Möglichkeit auch für den Kreisel.

Pikant: Weil der Zeitpunkt der Umsetzung des Kreiselumbaus nicht absehbar sei, sei dieser auch erst später im städtischen Etat berücksichtigt. Dienstag war von 10.000 Euro im Jahr 2017 und 90.000 Euro für 2019 die Rede. Oliver Faber (Opladen plus) rechnete fix: "Das hieße ja, erst 2020 und später wird der Kreisel fertig." Markus Pott (Opladen plus) konnte sich nicht verkneifen: "Ich sitze seit elf Jahren in der Bezirksvertretung, und seit elf Jahren diskutieren wir über diesen Kreisel. Diesen Zustand so hinnehmen können wir nicht."

Deswegen beschlossen die Politiker: Der Kreisel kommt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung Anfang 2016. Dann soll die Verwaltung klar darlegen, welche Umbauvarianten in welchem Zeitraum machbar sind. Für geplagte Autofahrer gilt also weiterhin: Und täglich grüßt das Murmeltier.

(RP)
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