Leverkusen Renten-Center bleibt bei Sicherheits-Plan

Leverkusen · Der Vorfall vom 17. Juli, als ein Mann im Wiesdorfer Service-Center der Deutschen Rentenversicherung ein Messer zog und einem Sachbearbeiter gegenüber drohte , sich zu töten, ist ausgewertet. Ergebnis: Das Sicherheitskonzept greift.

 Es war am 17. Juli, als ein Mann im Wiesdorfer Service-Center der Deutschen Rentenversicherung ein Messer zog und einem Sachbearbeiter gegenüber drohte , sich umzubringen.

Es war am 17. Juli, als ein Mann im Wiesdorfer Service-Center der Deutschen Rentenversicherung ein Messer zog und einem Sachbearbeiter gegenüber drohte , sich umzubringen.

Foto: UWE Miserius (Archiv)

Noch keine zwei Wochen ist es her, da spazierte ein 53-jähriger Mann - offenbar von bedrückenden Geldsorgen geplagt - ins Wiesdorfer Service-Center der Deutschen Rentenversicherung Rheinland. Dort zog er plötzlich ein Messer und drohte einem Sachbearbeiter gegenüber, sich umzubringen.

Der Mitarbeiter vor Ort behielt die Nerven: Zunächst gelang es ihm, andere auf den Vorfall aufmerksam zu machen, die sofort die Polizei alarmierten. Dann begann der Bedienstete, so lange beruhigend auf den Angreifer einzuwirken, bis dieser tatsächlich sein Messer weglegte. Der 53-Jährige wurde in die psychiatrische Landesklinik Langenfeld gebracht.

Ein Sprecher der Rentenversicherungsstelle Rheinland kündigte seinerzeit an, der Leiter des Leverkusener Renten-Centers und seine Vorgesetzten wollten den Zwischenfallumgehend aufarbeiten und dabei auch untersuchen, "ob unser Sicherheitskonzept eventuell noch einmal überarbeitet werden muss". Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit nicht besonders hoch, denn der Vorfall in Leverkusen sei geradezu lehrbuchmäßig behandelt und gelöst worden.

Genau so lautet auch das offizielle Ergebnis der Untersuchung, das eine Sprecherin der Behörde am Montag auf Anfrage mitteilte. "Unser Konzept hat sich voll und ganz bewährt", betonte sie. Und das komme auch nicht von ungefähr - immerhin habe man wenige Wochen vor dem Messer-Vorfall gemeinsam mit der Polizei alles noch einmal überarbeitet, sei also gewissermaßen auf dem neuesten Stand gewesen. Das Konzept sieht unter anderem vor:

1. Stiller Alarm Per Tastendruck auf dem Computer können die Mitarbeiter von ihrem Arbeitsplatz aus ein Notsignal absetzen, das überall im Haus sowie bei der Polizei zu verfolgen ist.

2. Lauter Alarm Als Element der Überraschung kann der Mitarbeiter zusätzlich auch einen manuellen Notschalter auslösen, der sofort einen lautstarken akustischen Alarm in Gang setzt - dies soll zur Abschreckung potenzieller gewalttäter dienen.

3. Deeskalationstraining Mitarbeiter werden regelmäßig in Fortbildungsveranstaltungen darin geschult, mäßigend und beruhigend auf ihre Gegenüber einzuwirken - wie es die Lage erfordert.

"Sicherheitstechnisch sind wir wirklich auf dem neuesten Stand", betont die Sprecherin der Deutschen Rentenversicherung.

Ein wenig verblüfft sei man aber nach wie vor von der Tatsache, überhaupt Ziel eines solchen Bedrohungsszenarios geworden zu sein.

Dies hatte auch schon ein Sprecher kurz nach dem Vorfall erklärt. "Ich kann mich an keinen vergleichbaren Vorfall erinnern", sagte der Behördenvertreter damals: "Wir sind ja schließlich keine Hartz-IV-Behörde."

(RP)
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