Leverkusen Rewe plant in Schlebusch ein Öko-Gebäude

Leverkusen · Die Supermarkt-Kette will in Schlebusch ein Ladenlokal nach ökologischen Standards errichten - mit viel Tageslicht, Photovoltaik und Verzicht auf Gasanschluss. 10,5 Millionen Euro veranschlagt sie für den Neubau samt Grundstück.

 Viel Holz und Glas sind die Elemente der neuen Rewe-Supermärkte, für die das Unternehmen eine Zertifizierung als "Grünes Gebäude" anstrebt.

Viel Holz und Glas sind die Elemente der neuen Rewe-Supermärkte, für die das Unternehmen eine Zertifizierung als "Grünes Gebäude" anstrebt.

Foto: Rewe-Group

Entschieden ist noch nichts, die Pläne stehen aber schon. Einen Supermarkt der neuesten Generation will die Rewe-Gruppe nach eigenen Angaben an der Reuterstraße in Schlebusch bauen und dabei Akzente setzen. "Das Gebäude wäre das erste Lebensmittel-Einzelhandelsobjekt in Leverkusen, das vollständig nach ökologischen Standards gebaut und zertifiziert würde", berichtet Doreen Schimmank, Expansionsmanagerin bei der Rewe-Group. Sie wirbt um Zustimmung zu dem Vorhaben, das ihrer Meinung nach "eine vernünftige Nahversorgung für Schlebusch-Süd und die Waldsiedlung" sicherstelle.

Vorgesehen sind der Rewe-Mitarbeiterin zufolge eine Konstruktion aus Holz, Glasflächen an drei Gebäudeseiten, um möglichst viel Tageslicht einfallen zu lassen, sowie eine LED-Beleuchtung, die durch den Tageslicht-Einfall gesteuert werde. "Das Gebäude kommt ohne Gasanschluss aus", teilte Schimmank jüngst den Schlebuscher Bezirksvertretern mit. "Geheizt wird mit der Abwärme der Kühlung." Die Kühlschränke würden verglast, um Energie zu sparen. Gekühlt werde mit natürlichen Kältemitteln. Dazu plane man eine Photovoltaik-Anlage sowie teilweise ein "Gründach".

Büros und Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter sind in einer Zwischenetage des ansonsten eingeschossigen Gebäudes vorgesehen. Das Regenwasser soll durch ein Rohrsystem unter dem Parkplatz verzögert in die Kanalisation eingeleitet werden. "Green Building" (übersetzt: Grünes Gebäude) heißt das Konzept, das dem Nachhaltigkeitsgedanken Rechnung tragen soll. "80 solcher Märkte sind schon am Netz, 150 weitere sind in Planung und Umsetzung", sagt Schimmank. Das erste dieser Rewe-Gebäude entstand 2009 in Berlin.

Auch innen soll der Kunde bequem seinen Wagen beladen können. "Die Gänge werden mindestens 1,80 Meter breit sein, damit dort drei Einkaufswagen nebeneinander passen." Die Regalhöhe sei niedrig, für einen guten Überblick. Das Sortiment umfasse rund 20.000 Lebensmittel und Drogeriewaren. "Es ist extrem gewachsen", erklärt Schimmank. So gebe es mittlerweile zahlreiche allergenfreie Produkte und vorgefertigte Lebensmittel.

10,5 Millionen Euro will die Rewe-Gruppe in den neuen Supermarkt investieren, in dessen fußläufiger Umgebung sie 7200 Einwohner einkalkuliert. 50 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Angeliefert werde von 6 bis 22 Uhr über einen Stichweg von der Reuterstraße aus, der mit einem Lärmschutz versehen werde. "Der Weg bleibt öffentlich gewidmet, um die Zufahrt zu den Garagen zu ermöglichen."

Einen Alternativstandort, wie zum Teil von Politikern und Bürgern gefordert, sieht Schimmank nicht. "Das Grundstück mit rund 6000 Quadratmetern ist jetzt schon knapp", sagt sie. Die Stadt würde dafür einen Teil des angrenzenden Grundstücks der Thomas-Morus-Schule verkaufen. Ein ähnlich großes Areal gebe es in dem Stadtteil nicht - "es sei denn, man bricht massiv Wohnbebauung ab".

(sug)
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