Leverkusen Rewe-Überfall: Verdächtiger in Untersuchungshaft

Leverkusen · Der 54-Jährige, der am vergangenen Freitagabend die Rewe-Filiale in der Opladener Fußgängerzone überfallen hatte, ist inzwischen aus der psychiatrischen Landesklinik entlassen. Ein Richter verhängte allerdings sofort Untersuchungshaft.

Mann überfällt Supermarkt in Opladen
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Soviel steht fest: Der 54-Jährige, der am vergangenen Freitagabend die Rewe-Filiale in der Opladener Fußgängerzone Kölner Straße überfallen hat,wird bis zu seinem Prozessbeginn vermutlich in Untersuchungshaft bleiben müssen.

Ein Sprecher der Kölner Polizei sagte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, der Mann sei schon vorher durch ein Raubdelikt polizeibekannt gewesen.

 Für seine Umsicht gelobt: Sicherheitsmann Richard Manuel.

Für seine Umsicht gelobt: Sicherheitsmann Richard Manuel.

Foto: uM

Am Freitag gegen 20.30 Uhr hatte er den Rewe-Markt betreten und an der Kasse Bares gefordert. Er bedrohte eine Kassiererin mit einem Messer, ließ sich Geld aus der Kasse aushändigen und versuchte dann, zu fliehen.

Im Ausgangsbereich stieß er mit Kunden zusammen, die ihn teilweise festzuhalten versuchten. Dabei verlor er einiges von seiner Beute. Einige der Kunden steckten sich laut Zeugenberichten später Geldscheine ein.

Der Täter selbst wurde schließlich vor einer Bank-Automatenfiliale auf der Kölner Straße von der Polizei gestellt. Obwohl er mit Selbstmord drohte und sich ein Messer an den Hals hielt, gelang es den Beamten, dem Räuber die Waffe aus der Hand zu schlagen und ihn zu überwältigen.

Der Mann wurde zunächst in die psychiatrische Landesklinik in Langenfeld gebracht. Dort wurde er auf Haftfähigkeit untersucht.

Bereits am Wochenende wurde er dort allerdings wieder entlassen - und sofort wieder verhaftet. Die Einschätzung der Ärzte, der Mann sei haftfähig und nicht etwa sonderlich suizidgefährdet, versetzte den Richter in die Lage, Untersuchungshaft zu verhängen.

Eine Anfrage bei der Firma Rewe, ob die Kassiererin bereits wieder arbeite oder zunächst aus dem Betrieb herausgenommen worden sei, blieb gestern unbeantwortet. "Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir mit Rücksicht auf unsere Mitarbeiter - im Sinne der Wahrung der Persönlichkeitsrechte - keinerlei Informationen veröffentlichen möchten", erklärte eine Sprecherin schriftlich.

Lob von der Polizei ab es allerdings ausdrücklich für den Rewe-Sicherheitsmann Richard Manuel (36). Der hatte in einer Lage, als der Täter mit dem Messer vor der Kassiererin herumfuchtelte und allmählich völlig außer Kontrolle zu geraten drohte, entschlossen angewiesenen: "Gib ihm das Geld." Damit, so die Polizei, habe er deutlich zur Deeskalation der gefährlichen Situation in dem Supermarkt beigetragen.

Doch auch die Polizei selbst war gestern durchaus Gegenstand des Lobes. Augenzeugen versicherten übereinstimmend, die Festnahme des Mannes und dessen Entwaffnung seien geradezu schulbuchmäßig verlaufen.

Mit Pfefferspray hatten die Polizisten den Täter dazu gebracht, kurzzeitig die Augen zu schließen - und in diesem Moment schlug ihm einer der Ordnungshüter das Messer aus der Hand.

Der Rewe-Überfall hätte auch ganz anders ausgehen können.

(RP)
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