A1 bei Leverkusen Rheinbrücke: Schwerlastverkehr wird kontrolliert

Rund um die Uhr ist die Polizei in dieser Woche an der Leverkusener A1-Rheinbrücke im Einsatz: 1200 Fahrer monatlich nutzen mit mehr als den erlaubten 44 Tonnen das marode Bauwerk. Es drohen Punkte in Flensburg und Geldbußen von mehreren Hundert Euro. Zum Kontroll-Auftakt blieb die Anzahl der Verstöße überschaubar.

So laufen die Lkw-Kontrollen auf der A1-Rheinbrücke
21 Bilder

So laufen die Lkw-Kontrollen auf der A1-Rheinbrücke

21 Bilder

Zwischen 8 und 14 Uhr am Mittwoch wurden neun Lkw kontrolliert - keiner war zu schwer. Lediglich zwei Verstöße gegen das Lkw-Überholverbot wurden geahndet.

"Wir werden zielgerichtet und regelmäßig den Schwerlastverkehr überwachen, in den nächsten Tagen 24 Stunden am Tag", sagt Hermann Schiffer, stellvertretender Leiter der Direktion Verkehr. Dabei werden auch Achslastvermessungen durchgeführt. Denn auch die Achslast von 11,5 Tonnen darf nicht überschritten werden. Außerdem werden die Wiegepapiere überprüft. Schiffer: "Im Zweifel ziehen wir den Lkw zur nächsten Waage." So wie bei einem litauischen Laster, der am Mittwoch auf der A1 in Richtung Dortmund von der Polizei auf die rechte Spur der Abfahrt zur A59 geleitet wird. Sein Lkw war zwar nicht zu schwer für die Brücke, aber die Ladepapiere deuteten darauf hin, dass er über den 40 Tonnen in seiner Genehmigung wiegt. Doch beim Wiegen zeigte sich, dass alles in Ordnung war.

Schiffer gibt zu, dass die Kontrollen lediglich "selektiv" sind. Während einer der zeitraubenden Kontrolle rauschen zig Lkw vorbei. Mit geschultem Auge versuchen die Polizisten, überladene Transporter zu erwischen. Die moderne Hydraulik macht das nicht einfach, da die Achsen so nicht auffallend nach unten hängen. Vor allem sollen sich die Kontrollen unter den Spediteuren rumsprechen.

Hintergrund der Aktion sind die neusten Messungen von Straßen.NRW: Das in die marode Brücke eingebaute Überwachungssystem zeigte, dass pro Monat und Richtung 600 zu schwere Lkw verbotenerweise die Rheinbrücke als "Schleichweg" nutzen. Eigentlich sind alle Fahrzeuge, die über 44 Tonnen wiegen, genehmigungspflichtig. Doch häufig sind die Lkw schlicht überladen, fahren also ohne Genehmigung. Ob auch Schwertransporte mit einem anderen genehmigten Fahrtweg über die A1 abkürzen, soll sich in den nächsten Tagen zeigen.

"Es kann nicht sein, dass einzelne für einen wirtschaftlichen Vorteil die Brücke gefährden", sagt Polizeipräsident Wolfgang Albers. "Die Brücke als Teil des Kölner Autobahnrings gehört zu einer zentralen europäischen Drehscheibe." Eine erneute Sperrung wie vor anderthalb Jahren will man unbedingt vermeiden. "Man hat ja gesehen, welche Probleme das für den Transit- und den regionalen Verkehr mit sich bringt, wenn die Brücke nicht im vollen Umfang genutzt werden kann." Ende November 2012 war die Brücke für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt worden. Inzwischen sorgen auch Tempo 60 und die neuen Blitzer dafür, die Belastung für die Stahlbrücke so gering wie möglich zu halten.

(irz)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort