Leverkusen Rheindorf: Bebauung löst Unmut aus

Leverkusen · Die geplante Bebauung an Elbe- und Insterstraße sowie dem Königsberger Platz löst bei Anwohnern in Rheindorf-Nord viel Skepsis und Unmut aus. Das zeigte sich bei einer Bürgerinformation in der Sternenschule. Der von vielen ersehnte Vollsortimenter kann aufgrund von Wasserschutzbedingungen nicht gebaut werden. Stattdessen plant die Stadt 60 Wohnungen mit Einzelhandelsgeschäften im Erdgeschoss, etwa Bäckereien, Gemüseläden und Gaststätten.

 Stellte die Pläne vor: WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues.

Stellte die Pläne vor: WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues.

Foto: Matzerath

An der Elbestraße soll ein viergeschossiges Wohnhaus gebaut werden. An der Insterstraße sind ein zwei-geschossiges Haus in vorderster Linie und ein Dreigeschosser dahinter geplant. Diesen findet man auch in Richtung des Königsberger Platzes. Dort angeschlossen soll ein sechsgeschossiger "Turm" mit geringer Grundfläche das Stadtbild verschönern und aufwerten. Inmitten des Gebietes liegt eine Fläche, die nicht der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) gehört. Dort steht beispielsweise das Ärztehaus. Diese Fläche bleibt größtenteils unberührt. Des Weiteren muss die Stadt rund 60 bis 70 Parkplätze schaffen. Diese werden oberirdisch angelegt, da eine Tiefgarage untersagt ist, und sind im Innenhof der neuen Gebäude geplant - ebenso wie ein Kinderspielplatz.

Eine zu kleine Fläche für derart große Gebäude, finden die Anwohner. Sie befürchten große Häuserschluchten und viel Schatten. Petra Cremer vom Fachbereich Bauplanung wies die Ängste zurück. "Das ist kein Problem bei dieser Höhe", sagte sie, "dadurch ergibt sich keine schlechte Belichtung." Auch das hohe Verkehrsaufkommen, gerade in der Insterstraße, ist ein Kritikpunkt. Das widerlege aber eine Verkehrszählung der Stadt: Als "Kaisers" noch dort ansässig war, fuhren rund 1400 Pkw täglich durch die Straßen - bei einer neuerlichen Messung vor gut einer Woche waren es 870 Autos. Das seien 60 Prozent weniger als zuvor. Auch bei einer Neubebauung werde nur mit der Hälfte des Aufkommens gerechnet, das vor einem Jahr geherrscht habe.

Ein Wermutstropfen kommt wohl auf Autofahrer zu: Zwar dürften Pkw künftig auf der Insterstraße parken, die Parksituation werde sich jedoch verschärfen. Dann müssten Anwohner auch mal 100 Meter bis zu ihrem Fahrzeug laufen.

(brü)
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