Leverkusen Rheindorf wird bautechnisch langsam zur inoffiziellen WGL-Stadt

Leverkusen · Rheindorf könnte bald inoffiziell "WGL-Stadt" heißen. Denn erstens hat die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) kürzlich ihr Großprojekt am Königsberger Platz vorgestellt - dort will sie 60 Wohnungen schaffen.

Weiterhin hat die WGL Interesse, die Nahversorgung in Rheindorf-Nord zu stärken. Der Versuch, am "Königs" einen Vollsortimenter zu schaffen, ist aus wasserschutzrechtlichen Gründen gescheitert (wir berichteten)

Und zweitens sieht WGL-Chef Wolfgang Mues auch in Rheindorf-Süd an der Wupperstraße noch "Potenzial für weitere Entwicklungen". An der Straße baut die städtische Tochterfirma 20 Wohnungen und einen Supermarkt. "Die Bewerberzahl ist siebenmal so hoch wie die Anzahl der barrierefreien Wohnungen. Tendenz steigend", merkte Mues gestern bei der Vorstellungen der Bilanzzahlen an. Viele Bestandsmieter der WGL hätten ihr Interesse bekundet. "Die Wohnungen sind frei finanziert, die Mietpreise werden ungefähr bei neun Euro pro Quadratmeter liegen", merkte Mues an. Die durchschnittliche Wohnungsmiete bei der WGL lag im vergangenen Jahr bei 5,43 Euro (Vorjahr: 5,34 Euro). Insgesamt unterhält die WGL rund 40 Prozent ihrer 6846 Wohneinheiten (22 weniger als im Jahr 2013 wegen der Abrissarbeiten an der Wupperstraße) in Rheindorf. Es ist der größte WGL-Standort.

"Wir sind Leverkusen verbunden", betonte Mues. "Wir vergeben Aufträge an Handwerksfirmen aus der Stadt und der Umgebung." 2014 unter anderem für die Moderniseriung von 179 Wohnungen. Umgerechnet seien das 2,6 Prozent des Gesamtbestandes, "in der Branche ist das ein extrem hoher Wert". In die Sanierung steckte das Unternehmen 12,5 Mio Euro, umgerechnet 26,90 Euro pro Quadratmeter. Die WGL will nachhaltig arbeiten, sieht Wohnungen als längerfristiges Wirtschaftsgut, an dem Interesse besteht: "Auf die im Jahr im Schnitt frei werdenden 600 Wohnungen haben wir 1000 Bewerber."

Zu spüren bekommen hat die WGL 2014 die teureren Baukosten. Dennoch erwirtschaftete die Firma ein Jahresergebnis von 3,7 Mio Euro, ähnlich zum Ergebnis in 2013. Für die 61 Vollzeit und 15-Teilzeitkräfte fielen 3,7 Mio Personalkosten an (2013: 3,6). Für Mieter wichtig: Die Nebenkosten pro Quadratmeter verteuerten sich um acht Cent auf 2,62 Euro. "Das ist auch gestiegenen Stromkosten und der Grundsteuer geschuldet", erläuterte Mues. Aber: "Alles was unter drei Euro liegt, gehört in den Bereich preiswerter Wohnraum, bei Miete gilt dasselbe für alles unter sechs Euro." Die Verschuldung der WGL liegt bei rund 220 Mio Euro oder 371 Euro pro Quadratmeter, zehn Euro weniger pro Quadratmeter als 2013.

Rheindorf ist nicht allein im WGL-Fokus, sondern auch Manfort, wo an der Stegerwaldstraße 14 neue Wohnungen bezogen sind und in der Luisenstraße zum Winter 22 fertig werden. Fürs Jahresende kündigte Mues einen Spatenstich für ein weiteres Projekt an. In Opladen. Mehr verriet er noch nicht.

(RP)
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