Live-Stream zur Rheinischen Wahlfahrt So wollen Leverkusener Kandidaten das Stau-Chaos besiegen

Opladen · Die Leverkusener Landtagskandidaten Eva Lux (SPD) und Rüdiger Scholz (CDU) haben mit uns live bei Facebook über die Themen Verkehr und Infrastruktur diskutiert. Lesen Sie hier, welche Pläne die Kandidaten für Leverkusen haben.

Wenn Leverkusener über Verkehr sprechen, fällt früher oder später der Begriff A1. Ein User wollte von den Kandidaten wissen, wie sie zu den umstrittenen Plänen für den Neubau der A1-Brücke stünden. Für den Neubau der Brücke muss die ehemalige Deponie, in der hochgiftige Schwermetalle lagern sollen, geöffnet werden. Vielen bereitet das Sorgen. "Ich kann die Ängste nachvollziehen. Ich selber wohne in Wurfweite. Aber wie haben uns sehr mit der notwendigen Deponie-Öffnung beschäftigt. Sie wird unter allen Sicherheitsmaßnahmen erfolgen, die möglich sind, so dass es keine Gefahr für die Leverkusener Bürger gibt", sagte Eva Lux. "Es ist nicht schön, dass die Deponie geöffnet werden muss, aber wir sind auch als Union zu der Überzeugung gekommen, dass die Öffnung stemmbar ist", sagte CDU-Kandidat Rüdiger Scholz.

Leverkusener Bürger hatten am Dienstagmorgen die Möglichkeit, mit den beiden Kandidaten für die kommende Landtagswahl über das Thema Verkehr zu diskutieren. Entweder konnten sie ihre Fragen via Facebook an die Kandidaten richten oder sie direkt vor Ort stellen. Mehr als eine Stunde lang führten RP-Redakteur Henning Bulka und Redaktionsleiter Bernd Bussang durch die Diskussion, die Dutzende Interessierte vor Ort in der Opladener Fußgängerzone verfolgten.

Bei Facebook wollte ein Nutzer wissen, wie die Kandidaten zum Thema "Homeoffice", also der Arbeit von zu Hause, stehen. Die Vorteile lägen schließlich auf der Hand: weniger Verkehr, weniger Probleme mit der Kinderbetreuung und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Heimarbeit unterstütze ich da, wo es möglich ist", sagte Scholz, der darauf verwies, dass das in vielen Berufen aber nicht der Fall sei. Lux schloss sich an und griff einen der Vorteile auf: "Wir müssen natürlich dazu kommen, dass wir Verkehr vermeiden, anders kommen wir aus dem Stauchaos nicht heraus", sagte sie.

Was muss konkret besser werden, damit mehr Menschen auf das Auto verzichten? Scholz werde sich für die E-Mobilität in Leverkusen einsetzen, sagte er: "Warum kann Leverkusen mit Blick auf die enorme Belastung nicht zu einer Art Referenz-Kommune für E-Mobilität werden?" Auch Lux wolle sich für E-Mobilität stark machen, die SPD-Kandidatin verwies aber auf die bislang hohen Preise für E-Autos.

Einig waren sich die Kandidaten, dass in Leverkusen mehr für Radfahrer getan werden muss, wenn die Schnellstraßen und Autobahnen leerer werden sollen. Beide sprachen sich für Schnellwege in die Nachbarkommunen, zum Beispiel nach Köln, aus — auch, um die Leverkusener Luft zu verbessern: "Der Verkehr durch Leverkusen bereitet uns Probleme", sagte Scholz, der auch die Notwendigkeit sieht, im innerstädtischen öffentlichen Personennahverkehr nachzubessern. "In diesem Bereich müssen wir eine Menge machen", sagte er. "Wir haben in Leverkusen eine gute Busverbindung", konterte Lux, die seit sechs Jahren auf ihr Auto verzichtet. "Der nächste Schritt muss eine bessere Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten sein", sagte sie und verwies auf die Notwenigkeit, einen einheitlichen Tarif für VRS und VRR zu schaffen.

Bislang waren wir schon in Erkelenz (Thema: Energiepolitik), Rees (Thema: Digitalisierung) und Ratingen (Thema: Fluglärm). Ständiger Begleiter: unser Tour-Mobil, ein umgebauter amerikanischer Wohnwagen mit Live-Studio, mit dem wir an öffentlichen Plätzen und in Fußgängerzonen Halt machen.

Zu jeder Diskussionsrunde sind Politiker wechselnder Parteien eingeladen, immer aber ein Vertreter der aktuellen NRW-Regierungsparteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen sowie ein Vertreter der aktuellen Oppositionsparteien im Landtag. Großes Finale der Aktion ist die Abschlussveranstaltung in Düsseldorf am 29. April, bei der Vertreter aller Parteien* die Gelegenheit bekommen, ihre Argumente vorzutragen und sich Ihren kritischen Fragen zu stellen.

Für jede Diskussionsrunde haben wir Veranstaltungen auf Facebook angelegt. Diese haben wir bei den einzelnen oben stehenden Terminen verlinkt. Daten, Orte und Uhrzeiten sind teils noch vorläufig. Änderungen geben wir an dieser Stelle und in den Facebook-Events bekannt.

Die Rheinische Wahlfahrt ist ein Projekt der Rheinischen Post, das Facebook mit einem mobilen Live-Studio unterstützt.

* — Gemeint sind alle Parteien, die derzeit im Landtag sind oder nach gängigen Umfragen realistische Chancen haben, am 14. Mai in den nächsten Landtag einzuziehen.

(hebu)
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