Leverkusen/Leichlingen Rosinen picken beim Angebot in der Ausbildung

Leverkusen/Leichlingen · In einem Punkt sind sich Kreishandwerkerschaft, Industrie- und Handelskammer zu Köln und Agentur für Arbeit einig: Für Auszubildende gibt es in allen Berufsgruppen noch genügend freie Ausbildungsplätze. "Zurzeit gehen die Rosinen über den Tisch. Doch es lohnt sich, auch später im Jahr noch eine Bewerbung zu starten", sagte Alexander Uhr, Leiter der IHK-Ausbildung, als die Einrichtungen ihre Halbjahresbilanz für den Ausbildungsmarkt in Leverkusen und den Rheinisch-Bergischen Kreis präsentierten.

Leverkusen/Leichlingen: Rosinen picken beim Angebot in der Ausbildung
Foto: Catja Vedder

Im Bezirk der Arbeitsagentur sind aktuell 3480 Bewerber gemeldet, insgesamt 61 oder 1,7 Prozent weniger, als im Vorjahr. Zugleich sind 1633 Ausbildungsstellen unbesetzt (+ 10,6 Prozent). Nicole Jordy (Foto), Geschäftsführerin der Agentur in Bergisch Gladbach, bedauerte, dass Arbeitgeber bis März lediglich 2854 Plätze gemeldet hätten, 199 weniger als ein Jahr zuvor. Konkret geht es um 492 unbesetzte Stellen (-2,4) im Rheinisch-Bergischen Kreis. Dem gegenüber stehen 1108 Suchende (+4,6). In Leverkusen wurden bislang 851 Ausbildungsstellen (-15,7) gemeldet, davon sind 562 (+50) nicht besetzt. Erklärtes Ziel der Arbeitsagentur sei deshalb, so Jordy, möglichst allen Jugendlichen ein passendes Angebot zu unterbreiten und umgekehrt den Unternehmen ebenso passende Interessenten vorzuschlagen.

Bei der Anzahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse liegt das Handwerk aktuell knapp über Vorjahresniveau. Hauptgeschäftsführer Marcus Otto baut darauf, dass der bisherige positive Trend weiter fortgesetzt werden kann. Eine Neuerung bereitet ihm allerdings Sorgen. Und das ist die Diskussion über Flächen als neuer Aspekt zum Thema Ausbildung. Es gebe Betriebe, die brauchten Fläche für eine Erweiterung, wüssten deshalb aber nicht, ob sie bis dahin noch Mitarbeiter und Auszubildende einstellen könnten. Das Problem stelle sich insbesondere in Leverkusen dar, wo es im Chempark eigentlich genügend Flächen, aber nicht für Handwerker gebe. Mit den bisher abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zeigt sich die IHK ebenfalls zufrieden. Zusätzlichen Schub soll eine neue Imagekampagne "Ich werde was" bringen und so von den Vorteilen einer Berufsausbildung in Industrie, Handel, Medien, Technik oder Gastronomie überzeugen. "Wir räumen mit dem Vorurteil auf", so Uhr wörtlich, "dass die Berufsausbildung eine Sackgasse ist. Ganz im Gegenteil: Eine duale Ausbildung ist eine gute Grundlage für eine akademische Karriere."

(RP)
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