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Leverkusen Opladenerin kämpft gegen den Sexkauf

Leverkusen · Die Leverkusener Frauenbeauftragte und Bürgerinnen wollen durch eine Petition ein Verbot von Werbung für jedweden Sexkauf erwirken. Aktueller Anlass waren die zahlreichen "100-Girls-Plakate" eines Erkrather Bordells in Leverkusen.

 Karina Alteweier kämpft seit fünf Jahren gegen Bordellwerbung in Leverkusen. Sie will jetzt gemeinsam mit der Frauenbeauftragten eine Petition starten, um ein dauerhaftes Werbeverbot für den Sexkauf zu erwirken.

Karina Alteweier kämpft seit fünf Jahren gegen Bordellwerbung in Leverkusen. Sie will jetzt gemeinsam mit der Frauenbeauftragten eine Petition starten, um ein dauerhaftes Werbeverbot für den Sexkauf zu erwirken.

Foto: Uwe Miserius

Der Kampf gegen die Bordellwerbung auf Großplakaten in Leverkusen geht weiter. Die Frauenbeauftragte der Stadt, Sabine Rusch-Witthohn, mobilisiert "ihre Kreise" jetzt zu einer Petition, die das Verbot solcher Werbung bezwecken soll. Nach dem Vorbild der Marburger Gleichstellungsstelle startet sie nun auch eine Informationskampagne.

Wie berichtet, hatten sich zunächst Bürger bei unserer Redaktion über die frauendiskriminierende Werbung für ein Erkrather Bordell auf sogenannten "100 Girls"-Plakaten unter anderem auch an einer Schulbushaltestelle beschwert. Den Antrag der Opladenerin Karina Alteweier auf Verbot solcher Bordellwerbung in der Stadt hatte der Beschwerdeausschuss abgelehnt. Gemeinsam mit der Frauenbeauftragten will die Bürgerin, die ebenfalls bereits Unterstützer gefunden hat, dennoch weiter gegen jedwede Bordellwerbung in Leverkusen kämpfen.

Die Frauenbeauftragte der Stadt hat mittlerweile den Petitionstext aus Marburg angefordert, um ihn auf Leverkusen zu übertragen. In Marburg hat sich sogar eine Bürgerinitiative gegen Bordellwerbung gegründet, die das Ziel hat, 50 000 Unterschriften für die Petition zu sammeln. Die sollen an die Bundeskanzlerin, das Bundesjustiz- und das Bundesfamilienministerium geschickt werden. Analog zur Marburger Initiative wollen auch die Leverkusener Frauen die Konsequenzen der Gesetzesform zur Prostitution aufzeigen.

 Anlass für die Petition waren die zahlreichen "100-Girls-Plakate" eines Erkrather Bordells in Leverkusen.

Anlass für die Petition waren die zahlreichen "100-Girls-Plakate" eines Erkrather Bordells in Leverkusen.

Foto: MIserius

Aktueller Anlass dazu sind die "100-Girls-Plakate". Mit der Reform des Prostitutionsgesetzes werde Deutschland auch in Zukunft ein Eldorado für Frauenhändler und ein Einreiseland für Sextouristen bleiben. Deshalb fordern Frauenverbände eine grundlegende Neuausrichtung des Prostitutionsgesetzes. Karina Alteweier kämpft schon seit fünf Jahren gegen Bordellwerbung in Leverkusen und wird nicht müde, dies auch weiterhin zu tun. Sie wünscht sich allerdings, nicht jedes Mal wieder bei der Stadt gegen die Bordellplakate Einspruch einlegen zu müssen, sondern zu einem dauerhaften Verbot zu gelangen.

Mit ihrem Kampf gegen den Sexkauf hat es die Opladenerin übrigens jetzt auch in die Frauenzeitschrift "Emma" geschafft, die online ein Interview mit Karina Alteweier veröffentlicht hat.

Darin hat sie, wie auch gegenüber unserer Redaktion, ihrer Enttäuschung über den Leverkusener Beschwerdeausschuss Ausdruck verliehen. Der hatte ihr Anliegen, wie berichtet, nicht einmal besprochen, sondern direkt mit der Begründung abgewiesen, die Stadt habe keine juristische Handhabe für ein generelles Verbot von Bordellwerbung.

Dies hatte Karina Alteweier vor den Mitgliedern des Beschwerdeausschuss' erfolglos zu entkräften versucht. Ihr Hinweis auf die Ordnungswidrigkeiten-Paragrafen 119 und 120 wurde nicht beachtet. Nun soll die Petition an höherer Stelle für Gehör sorgen - eben bei Bundeskanzlerin Angela Merkel.

(RP)
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