Leverkusen Salon "Zuschnitt" - geschlossen wegen Babyglücks

Leverkusen · In dieser Woche heißt es zum letzten Mal "Zuschnitt" am Berliner Platz. Der Friseur-Salon "für die ganze Familie", wie er sich selbst nennt, schließt zum 31. Januar seine Pforten.

"Vor vier Jahren hatte alles angefangen", erzählt Geschäftsführerin Angela Bosco, die damals nach der Meisterprüfung sich einen geeigneten Friseurladen suchte. "Als hier in Opladen dann der Raum frei wurde, schlug ich zu". Als nach zwei Monaten das Geschäft gut lief, kam Gesellin Anne Krüger hinzu. Vor zwei Jahren wurde dann renoviert und der Laden sogar vergrößert. Beide sind mittlerweile eng befreundet und werden auch nach der Ära "Zuschnitt" befreundet bleiben, wie beide verraten.

Im November habe Bosco dann den Entschluss gefasst, den Laden zu schließen. Grund war ein freudiges Ereignis, denn die Familie bekommt Zuwachs. "Wenn du ein Kind bekommst, kannst du nicht selbstständig bleiben, außer du gibst dein Kind nach der Geburt ab", meint die Friseurmeisterin, die sich sicher ist, dass sie normalerweise bis kurz vor der Geburt hätte arbeiten müssen und auch danach wieder sofort im Laden "zu stehen habe". Das wollte sie nicht, im Gegenteil - sie entschloss sich, die Mutterrolle nach ihren Vorstellungen anzunehmen. "Deshalb sehe ich das auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge", erzählt sie, "zum einen hat man hier in den Laden richtig viel Energie und Herzblut gesteckt, zum anderen freut man sich auf den Nachwuchs". So wolle sie in Zukunft die Schwangerschaft genießen und in den ersten Jahren für ihren Sohn da sein. "Ich bin aber nicht dafür gemacht, jetzt nur noch als Hausfrau tätig zu sein", verrät sie, "deshalb schaue ich mal, was da noch so passiert". So könne sie sich vorstellen, in den nächsten Jahren den Betriebswirt zu machen. Doch zunächst konzentriere man sich auf die letzten Tage im Friseursalon. "Gestern kam bereits ein Kunde vorbei und brachte mir Blumen zum Abschied. Da reagiere ich direkt emotional und die Tränen laufen", erzählt sie weiter. Auch die Kündigung für Anne Krüger zu schreiben, sei ihr nicht leicht gefallen. Doch auch sie hat bereits neue Arbeit gefunden.

Wer sich allerdings in Zukunft weiterhin die Haare am Berliner Platz schneiden lassen möchte, der kann das bald beim "Haarspiel" machen. So nennt sich der Nachfolger des "Zuschnitts". Tanja Witt (47) ist dann ab dem 1. Februar mit ihrem Friseursalon am Ende der Düsseldorfer Straße zu finden.

(hawk)
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