Leverkusen Schleichtempo auf der Hauptverkehrs-Route
Leverkusen · Die Umleitungsstrecke in der Fixheide bereitet den städtischen Verantwortlichen Sorgen: Jetzt ist Tempo 10 angeordnet worden.
Auf einer der wichtigsten Leverkusener Autorouten, der Straßenverbindung zwischen Schlebusch, Alkenrath und Fixheide, findet der Autofahrer eine Leverkusener Einmaligkeit: Es ist jetzt die erste Hauptverkehrsstraße in der Stadt, auf der bis auf weiteres dauerhaft Tempo 10 gilt, das liegt knapp über Fußgängertempo. Ein solches Geschwindigkeitslimit gab es bisher höchstens auf kleineren Nebenstraßen wie der Ringstraße in Hitdorf oder auf Feldwegen.
Der vor Ort schnell ersichtliche Grund: Die Fahrbahn der Benzstraße, die eigentlich eine Nebenstraße ist, befindet sich in einem katastrophal schlechten Zustand (Wir berichteten), der nach einem komplett neuen Straßenaufbau schreit. Und trotzdem muss die Stadt den gesamten, relativ starken Durchgangsverkehr über diese Straße umleiten: Die Schlebuscher Straße, über die sonst der Verkehr läuft, ist wegen der Sondierungsbohrungen zur Suche nach Weltkriegskampfmittel komplett gesperrt (zwischen Textar und Höhe Aldi).
Damit werden die unterirdischen Kanalbauarbeiten vorbereitet. In dem Schleichtempo sehen die Verantwortlichen der städtischen Technischen Betriebe eine Möglichkeit, den Asphaltflickenteppich der Benzstraße über die Zeit zu retten. Noch bis zu zwei Wochen ist diese Umleitungsstrecke nötig. Allerdings kündigt sich schon der nächste Fahrbahn-Gau an: Auch die Schlebuscher Straße gibt langsam unter der Dauerbelastung durch Lastwagen und Pkw auf, zeigt Risse und Kuhlen, die gefühlt täglich tiefer werden.
Die Autofahrer müssen aber beim Tempo aufpassen: Wer die Benzstraße oder den Bürgerbuschweg zu schnell befährt, riskiert Bußgeld und Fahrverbot. Ab 31 km/h Tempoüberschreitung (das wäre auf der Benzstraße das nicht unübliche Tempo 41) drohen 160 Euro Strafe, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot. Gemessen wird auf der Benzstraße (zugelassener Messpunkt) laut Stadt "aus technischen Gründen" durch die städtischen Radarteams nicht. Die Polizei darf allerdings jederzeit kontrollieren.
